Projekt „Linthal 2015“ – Netzanschluss

Um das neue Kraftwerk an das Hochspannungsnetz anzuschliessen braucht es eine zusätzliche, rund 15 Kilometer lange 380kV-Leitung zwischen Tierfehd und Schwanden



Projekt „Linthal 2015“ – Netzanschluss

Im Rahmen des Ausbauprojektes „Linthal 2015“ für das Kraftwerk Linth-Limmern lud die Baudirektion des Kantons Glarus die Bevölkerung zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Der Aufmarsch der Glarerinnen und Glarner am vergangenen Mittwoch in der Merhzweckhalle in Rüti war gross. Das Interesse an der Information einer neuen Hochspannungsleitung über den Korridor Linthal-Tierfehd-Sool war spürbar.

Begrüssung durch den Gemeindepräsidenten von Rüti

In seiner Einleitung streifte der Gemeindepräsident von Rüti, Mathias Vögeli, in kurzen Worten die Vergangenheit, um dann auf die Wichtigkeit des Projektes Linthal 2015 hinzuweisen. „Der heutige Abend dient in erster Linie der Orientierung über die geplante Linienführung der neuen 380kV-Leitung. Ohne eine neue Leitung kann auch das gesamte Projekt nicht realisiert werden. Ein für das Hinterland sehr wichtiges Projket.“ So die Worte von Mathias Vögeli, bevor er das Mikrofon dem Gesprächsleiter, Regierungsrat Pankraz Freitag, übergab.

Begründung der neuen Leitung

2015 sagt etwas über den geplanten Endtermin des grossen Projektes aus. In diesem Jahr sollten die neuen Maschinen gestartet werden. Ein Projekt mit einer Gesamtinvestitionssumme von gegen 1 Mrd. Franken. Finanziell sicher das grösse je im Kanton Glarus zu realisierende Projekt. Ohne eine zusätzliche Hochspannungsleitung lässt sich dieses Projekt aber nicht realisieren.

Dazu nun die Erklärungen und Ausführungen von Herrn Burkhardt von der NOK. Für die geplante massive Leistungssteigerung um 1200 Megawatt genügt die bisherige Leitung nicht. Es bedarf neuer Leitungskapazitäten für den Anschluss an die 380 Kilovolt Leitung die vom Bündernland über den Vorab führt. Aufgrund intensiver Vorprüfungen hat sich für den Netzanschluss eine zusätzliche, zweisträngige Freileitung, als beste Lösung ergeben. Dabei wurde, unter Mitwirkung zahlreicher Fachpersonen aus dem Glarnerland, der Varinte „Grosstal Ost“ der Vorzug gegeben. Neben einer neuen Freileitung wurde auch geprüft, ob die bestehende 220-Kilovolt Leitung und die neue 380 kV-leitung auf den gleichen Masten geführt werden könnten. Dies würde bedeuten, dass die Masten dann 12 Leiter aufweisen und dadurch wesentlich höher oder breiter würden. Als weitere Möglichkeit kamen auch zwei Kabelvariantren zur Sprache. Die Varianten wurden aber wieder verworfen, da zum einen der Stromausfall bei einem Leitungsschaden sehr lange, sogar über Monate dauern könnte. Zum andern mit wesentlich höheren Kosten zu rechnen wäre.

Beurteilung des Netzanschluses durch das Amt für Umwelt

Nach diesen ausführlichen Erklärungen hatte Dr. Jakob Marti, Leiter des Amtes für Umweltschutz, Gelegenheit die Beurteilung zu diesem Projekt abzugeben. Er erklärte, dass nachdem die beiden anderen Freileitungsvarianten „Grosstal West“ und „Grosstal Mitte“ aufgrund vieler Probleme abgelehnt wurden, man sich auf die vom Vorredner erwähnte Variante „Grosstal Ost“ einigen konnte. Dies weil alle an der Studie beteiligten Pesonen diese Variante als die idealste und vertretbarste Lösung ansahen. Es sei ihm klar, dass auch bei einer Freileitung im Korridor Ost mit Konflikten zu rechnen ist. Vor allem bezüglich nichtionisierender Strahlung, aber auch infolge Schutz von Landschaften und Ortsbildern, dem Wald und nicht zuletzt den Naturgefahren. Die Begleitgruppe wird an den Regeirungsrat nun einen Antrag stellen, welcher auf den ausgewiesenen Bedarf für den Neubau eines 380kV-Netzanschlusses hinweist. Zudem wird in diesem Antrag der Korridor Ost (Thierfehd-Sool) festgesetzt. Die Glarner Bevölkerung hat nun bis zum 31. Mai 2006 Gelegenheit, Anträge zu diesem Netzanschluss zu stellen. Diese sind schriftlich an das Amt für Umweltschutz zu richten. Herr Marti betont aber ausdrücklich, dass es sich lediglich um Anträge handeln kann. Einsprachen zum endgültigen Projekt können erst zu einem späteren Zeitpunkt eingerecht werden. Die öffentliche Auflage ist für Anfang 2007 geplant.

Diskussion und Schlusswort

Im Anschluss an die sehr informativen Ausführungen hatten die Anwesenden Gelegenheit, Fragen zu den einzelnen Punkten zu stellen. Davon wurde sehr rege Gebrauch gemacht und die beiden Referenten konnten zu einigen interessanten Fragen und Anregungen Rede und Antwort stehen. Die angeregte Diskussion verlief aber immer in einem sachlichen und fairen Rahmen.

In seinen Schlussworten wies Pankraz Freitag nochmals auf die enorme Wichtigkeit dieses Gesamtprojektes hin. Dies ist eine einmalige Chance für das Glarnerland und insbesondre auch für das Glarner Hinterland. Es wird im übrigen über dieses Projekt keine Abstimmung stattfinden. Da es sich beim Projekt Linthal 2015 um eine private Investition handelt, ist es nicht Sache des Kantons. Das Projekt soll aber schnell und offen behandelt werden und die Glarner Bevölkerung erhält die Möglichkeit, sich zu diesem wichtigen Projekt zu äussern.

Detailiertere Informationen zu diesem Projekt finden Sie in den angehängten pdf-Dateien.

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