Projekt #wecare – «Wie Flüchtlinge für farbenfrohen Schutz sorgen»

In herausfordernden Zeiten einen sinnvollen Beitrag leisten, wirkt bei allen Menschen motivierend. Flüchtlinge aus dem Kanton Glarus nähen seit Kurzem farbenfrohe Stoffmasken. Die Beschäftigungsprogramme wie auch die Bildungsangebote für Flüchtlinge können zurzeit nicht besucht werden, da wurde eine gemeinsame Idee schnell zu einem willkommenen Projekt. Ein glücklicher Zufall ergab gleichzeitig die Zusammenarbeit mit dem Glarussell.



Die Masken aus dem klassischen «Glarnertuächli»-Stoff
Die Masken aus dem klassischen «Glarnertuächli»-Stoff

Die Masken aus dem klassischen «Glarnertuächli»-Stoff produzieren die kurdischen Gebrüder Tatli speziell für den Laden im Zentrum von Glarus. Fahreddin, der seine kleine Schneiderei in Niederurnen derzeit nicht öffnen darf, freut sich, auf diese Weise einen Beitrag leisten zu können. Hüsnü, wartet noch auf seinen Asylentscheid und ist glücklich über jede Beschäftigung.

Flüchtlinge sind auf der Suche nach Schutz in die Schweiz gekommen – nun helfen sie mit, uns und sich zu schützen. Daher der Name #wecare. Der einfache Mund-Nasen-Schutz ist nicht zu vergleichen mit medizinischen Masken. Er trägt jedoch dazu bei, unsere Mitmenschen vor krankmachenden Viren zu bewahren.

Die farbenfrohen Masken aus gespendeten Stoffen der Seidendruckerei Mitlödi nähen Frauen aus verschiedenen Ländern. Vinoba und Krishnababu Nathan schneiden die Stoffe zu, haben das Schnittmuster vorbereitet und die Näherinnen angeleitet. Jede Teilnehmerin näht die Masken bei sich zu Hause. Auf diese Weise können die Hygienevorschriften problemlos eingehalten werden.

Kaufen kann man die Masken von #wecare zu Fr. 9.50 bzw. Fr. 7.50 vorläufig im Glarussell und beim Coiffeur Bernasconi oder über den Webshop www.glarussell.ch. Ein Teil der Masken werden an die Bewohnerinnen und Bewohner der Asylunterkünfte verteilt.

Im Mittelpunkt stand für alle Beteiligten von Anfang an das gemeinsame Projekt. Es ermöglicht Flüchtlingen zudem neue Begegnungen und Erfahrungen in der Schweiz. Und wer weiss, vielleicht gedeihen aus dieser spontanen Idee wieder neue Projekte und Kooperationen.