Projekt «Wohnpark Glarus Süd» macht einen grossen Schritt

Diese Tage wurde das Baugesuch für den Wohnpark Glarus Süd in Linthal beim Bauamt in Schwanden eingereicht. Der Gemeinderat und die interessierten Anwohner wurden von Projektverantwortlichen informiert, wie in einem Teil der ehemaligen Baumwollspinnerei Kunz in Linthal zukunftsorientierter Wohnraum entsteht.



Projekt «Wohnpark Glarus Süd» (Visualisierungen: zvg)
Projekt «Wohnpark Glarus Süd» (Visualisierungen: zvg)

Das Areal der ehemaligen Baumwollspinnerei in Linthal wurde in den letzten Jahren konsequent einer Um- und Neunutzung zugeführt. Investitionen in neue Wasserkraft- und Solaranlagen machen das ganze Areal mit eigenem Stromversorgungsnetz praktisch Energieautark. Das inzwischen etablierte Gesundheits-, Bewegungs- und Eventzentrum und viele Gewerbetreibende, Jungunternehmungen und das geschätzte Linth-Café machen das innovative Areal zum peripheren Mittelpunkt im Glarnerland.

Das bis jetzt bedeutendste Teilprojekt wurde bereits vor einigen Jahren mit einem unter der Leitung von Wüst Partner Zürich durchgeführten Architekturwettbewerb angestossen. Langwierige Abklärungen im Zusammenhang mit dem aktuellen Raumplanungsgesetz und insbesondere dem Hochwasserschutz und den Gewässerabständen verzögerten die Realisierung.

Wo früher Baumwollgarne auf modernen Anlagen gesponnen wurden, werden in einigen Jahren 51 grosszügige und moderne Mehrgenerationen Wohnungen für zukunftsorientieren Lebensraum stehen.

Nutzung der bestehenden Substanz

Mit der Umnutzung der bestehenden und guten Bausubstanz wird wertvolles Kulturland geschont und mit dem Rückbau von nicht mehr benötigten Gebäudeteilen eine attraktive und freundliche Wohn- und Begegnungslandschaft unmittelbar neben dem SBB Bahnhof Linthal geschaffen.
Das Projekt sieht vor, das direkt nach Süden ausgerichtete Hauptgebäude um 2 Stockwerke in Holzbauweise zu erhöhen und die Dachflächen für eine grosse Photovoltaikanlage zur eigenen Stromproduktion zu nutzen.

Hier werde auch das Hauptaugenmerk auf Barrierefreiheit gelegt. «So sind die Wohnungen besonders für ältere Menschen geeignet; aber nicht nur.»

Wohnen für alle

Autonomes Leben im Alter wird immer mehr zum zentralen Thema. Ivo Bracher von der bonainvest und bonacasa Holding AG weiss, dass es bis ins Jahr 2050 rund eine Million Menschen zusätzlich, welche 80 und älter sind, gebe. «Damit unser Sozialnetz nicht zusammenbricht, ist es essenziell, dass die Menschen so lange wie möglich selbstständig leben können.» Nicht nur aus diesem Grund seien seine beiden Unternehmen schweizweit an ähnlichen Projekten beteiligt. «Was wir hier in Linthal vorfinden, ist einfach ideal.» Damit meint er nicht primär die schönen Berge und die Glarner Natur, sondern mehr die perfekte Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die einzigartige Infrastruktur mit dem Gesundheits- und Präventionszentrum sowie das interessante Ausbaupotenzial. Die bonainvest und bonacasa Holding AG hätten dann nach fundierten Abklärungen entschieden, «sich bei diesem grossartigen Projekt zu beteiligen.» Sie selbst, erwähnt Ivo Bracher, können ihr umfassendes Know-how bei der Planung, Bau und Betrieb einbringen.

*Jürg Huber ist Medienbeauftragter der Glarner Wirtschaftskammer