Public Collection of Modern Art – Performance im Kunsthaus

Vor der eigentlichen HV des Kunstvereins Glarus waren alle zum Mitverfolgen einer Performance eingeladen. Judith Welter, Direktorin des Kunsthauses, führte in das Projekt Public Collection of Modern Art von Alexandra Pirici & Manuel Pelmus ein. Es handelt sich um eine fünf Tage umfassende performte Aktion, während den Öffnungszeiten des Kunsthauses.



(Bilder: p.meier)
(Bilder: p.meier)

Das Projekt hat den Status eines Gastes in der Ausstellung Unruly Relations. Es ist eine Auseinandersetzung um die Rolle eines Museums als Stätte des Archivierens, des Sammelns, des Befassens mit Kultugeschichtlichem und gewiss der Präsentation. Besucher, die hier zusammenkommen, werden Überlegungen ganz persönlicher Art anstellen, mit andern ins Gespräch treten, sich vielleicht irgendeiner Lektüre in Büchern oder Katalogen widmen. Sie setzen sich mit einer Sache auseinander, die sie interessiert. Das Kunsthaus Glarus hat sich in bemerkenswerter Art der zeitgenössischen Kunst verschrieben und weckt mit diesem Bekennen zustimmende und ablehnende Haltungen. Das Projekt Public Collection of Modern Art setzt sich mit dem Konzept des Kunsthauses, damit mit der Moderne, auseinander. Das geschah mit Worten, Gesten, Durchschreiten der Räume, Verharren, Figurativem. Wer des Englischen nicht mächtig war, musste sich auf Visuelles beschränken, erkennen, dass das in derartigen Momenten nicht genügte und eine gewisse Hilflosigkeit provozierte. Mit ihren Körpern bauten die Akteure Gemälde aus verschiedenen Epochen ab Vergangenem, Vergessenem bis hin zur Moderne. Das Projekt erstreckt sich über fünf Ausstellungstage, permanent gezeigt, ohne Anfang und Ende. Hinschauende können in diesem Geschehen mitschreiten, sind als Betrachtende willkommen, sollen sich auch dann verabschieden, wenn sie es als opportun erachten. Damit erfolgt der Auftakt für eine gewisse Zahl von Ausstellungen und Installationen. Kunstgeschichtliches erfährt damit eine Aktualisierung. Der Zugang wird nicht allen gleichermassen leichtfallen, wird vielleicht scheitern, Verblüffung, Ablehnung, verständliche Hilflosigkeit provozieren.

Alexandra Pirici (*1982) lebt und arbeitet in Bukarest. Mit dem beruflichen Hintergrund als Choreografin ist sie in verschiedenen Medien (Tanz, bildende Kunst, Musik) vor allem in Museen, Galerien und im öffentlichen Raum tätig. Ihre Arbeiten waren an der Venedig Biennale in Eindhoven, Berlin, Biel und andernorts vertreten.

Manuel Pelmus (*1974) lebt und arbeitet in Bukarest, Berlin und Oslo. Er ist Choreograf und war in den vergangenen drei Jahren mehrheitlich im Kontext der bildenden Kunst tätig. Seine Arbeiten waren in Venedig (Biennale 2013, Paris, Eindhoven und andern Orten vertreten. Vor vier Jahren erhielt er den Berlin Art Prize für Performance – Kunst.