Pumuckl in der Aula Glarus – restlos ausverkauft

«Hurra, hurra – der Pumuckl ist da» – um ihn und sein Umfeld zu erleben, so vieles nachzuvollziehen, was der witzige, wirblige Kobold mit den zotteligen roten Haaren aus seinen verschiedenen Verstecken heraus – vor allem aus der Kapitänskiste – alles anrichtet und rotzfrech kommentiert, war Herzensangelegenheit ganz, ganz vieler Kinder und den begleitenden Erwachsenen. Die Aula war einfach rappelvoll, ab versprochener Zeit der Türöffnung, gab es einen veritablen Rückstau an Wartenden, bis alle den ihnen zusagenden Sitzplatz gefunden hatten.



Pumuckl in der Aula Glarus – restlos ausverkauft (Bilder: peter meier)
Pumuckl in der Aula Glarus – restlos ausverkauft (Bilder: peter meier)

Unglaublich schwungvoll, vergnüglich, laut, von Pumuckl chaotisch vorgegeben, ging es in der Werkstatt des Schreinermeisters Eder mit eingänglicher Musik und vergnüglichen Reimen los. Meister Eder war sichtlich gestresst. Ihn sprachen seine Schwester und deren Tochter Bärbel an, besuchten ihn auch in der Werkstatt. Und irgendwo hauste da ein elend vorlauter Wicht, den man anfänglich nur hörte, laut, keck bis frech, draufloswütend, Sachen rumwerfend, die so etwas wie Stimmungsbarometer des anfänglich übellaunigen Pumuckls waren. Da wurden auch eine Büchse mit Holzleim und ein Farbkübelchen ausgeleert – wie hätte der Meister Eder da noch in geordneter Weise arbeiten und Kundenwünsche erledigen können. Mit seiner stoischen Ruhe war es bald vorbei, da sich Pumuckl erfrechte, seine riesige, rote Zunge aus einem Schlitz der Kapitänskiste rauszustrecken. Irgendwann tauchte Herr Bernbacher auf. Er – Musiker, Arzt, Kunde, grüsste Meister Eder mit einem gar spassigen, sich oft wiederholenden Ritual. Er war Besitzer der ominösen Kiste, die – das merkte man im Verlaufe der kurzweiligen, auf Kindererwartungen bestens abgestimmten Aufführung – im Doppel vorkam.
Neben der Werkstatt war die Wohnstube, in der musikalisches eingeübt wurde, Bärbel, die ihrer Mutter in technischen Belangen (Laptop, Handy) absolut überlegen war und ihren leicht überforderten Onkel Eder um den Finger zu wickeln schien, wirbelte in der Werkstatt rum. Mühelos konnte man sich in die vielen Dialoge einfühlen, vergnügt mitverfolgen, wie der Bernbacher sich mit der singenden Säge abmühte, Eder wegen der Kiste verdächtigte, von Patienten sprach, die zu untersuchen seien.

Es war eine geschickte Idee, jene Dame samt Pumuckl auf der Bühne agieren zu sehen, so wurde einiges plausibler, was das Gehabe des liebenswerten Kobolds betraf. Pumuckl konnte durchaus riesig Anteil nehmen, Traurigkeit ausdrücken, helfen, Zuneigung ausspielen.
So richtig zur Sache ging es mit dem Finale, es wurde von der Durchführung der Schreiner-Olympiade in Glarus mit drei eigentlich ebenbürtigen Finalisten gesprochen. Das Publikum war mit der flotten La-Ola-Welle total einbezogen. Natürlich gewann Meister Eder, der den längsten Hobelspan hinkriegte, mit Trophäe und keckem Span-Kopfschmuck bejubelt wurde.

Es war eine kecke, wirblige, riesig stimmungsvolle Sache, die enorm kindgerecht angeboten war und innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens durchgespielt wurde. Den Pumuckl gewannen alle gleichermassen lieb.