Der Interverband für Rettungswesen (IVR) legt im Auftrag der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz die Qualitätsstandards für Rettungsdienste und Notrufzentralen fest. Nach einem ganztägigen Zertifizierungsaudit hat der IVR dem Rettungsdienst des Kantonsspitals Glarus attestiert, dass diese Qualitätsstandards eingehalten werden.
Umfangreiche Prüfung
Für die Zertifizierung muss ein Betrieb in den Punkten Strukturen, Prozesse und Ergebnisse die strengen Vorgaben des IVR erfüllen: Bei den Strukturen betrifft dies die verfügbaren personellen und technischen Mittel. Gut ausgebildete Mitarbeitende, zum überwiegenden Teil diplomierte Rettungssanitäter, haben in ausreichender Zahl rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen. Die Rettungsfahrzeuge und die vielfältige medizinische Ausrüstung müssen auf dem neuesten Stand sein. Die Ablaufprozesse von der Alarmierung bis zum Einsatz müssen geregelt sein und regelmässig überprüft werden.
Einsatzzeit als Messgrösse
Ein zentrales Ergebniskriterium ist die sogenannte Hilfsfrist bei Einsätzen mit höchster Dringlichkeit (D1-Einsätze). Sie entspricht der Zeit zwischen der Alarmierung des Rettungsdienstes und dem Eintreffen am Ereignisort. In 80 Prozent aller D1-Einsätze im Kanton Glarus war der Rettungsdienst in weniger als 15 Minuten vor Ort. Angesichts der geografischen Verhältnisse mit teilweise langen Anfahrtswegen ist dies ein guter Wert.
2000 Einsätze pro Jahr
Das Kantonsspital Glarus betreibt im Auftrag des Kantons Glarus einen bodengebundenen Rettungsdienst für das ganze Kantonsgebiet. Aus dem Nachbarkanton besteht ein Auftrag für die Rettung in den angrenzenden Gemeinden Amden, Weesen und Schänis. Um eine hohe rettungsdienstliche Versorgung sicherstellen zu können, stehen rund um die Uhr zwei vollständig ausgerüstete Fahrzeuge und vier Rettungssanitäter im Dienst. Pro Jahr kommt es zu rund 2000 Einsätzen. 1500 davon sind Primäreinsätze, bei denen Patienten notfallmässig oder geplant in ein Spital transportiert werden. Rund 750 dieser Primäreinsätze wurden im 2014 mit Blaulicht gefahren. 500 Einsätze sind Sekundäreinsätze, bei denen Patienten von einem Spital in ein anderes gefahren werden.
Rasche medizinische Hilfe in Notfällen
Für akute medizinische Notfälle wie beispielsweise plötzlich auftretende starke Brustschmerzen (evtl. mit Ausstrahlung in den Hals oder den linken Arm), schwere Atemnot oder Zeichen eines Hirnschlages (plötzliche Sprachstörungen, Halbseitenlähmung), Bewusstlosigkeit, aber auch Unfälle, die eine sofortige Einweisung ins Spital erfordern, wählen Sie die Notrufnummer 144 (in unwegsamen Gelände eventuell direkt die REGA 1414).
Für Notfälle, die einen Hausarzt erfordern, wählen Sie je nach Wohnort die jeweilige Notfalldienstnummer:
Glarus Süd: Glarus Mitte: Glarus Nord:
0844 55 66 55; 0844 44 66 44; 0844 33 66 33
Unter diesen Nummern werden Sie mit dem diensthabenden Hausarzt verbunden. In der Nacht von 22.30 bis 07.30 Uhr werden diese Dienstnummern auf die Notfallstation des Kantonsspitals Glarus umgeleitet. Dort erhalten sie vom zuständigen Klinikarzt weitere Instruktionen.