Quo vadis Automobilindustrie?

Der erste Netzwerkapéro 2009 von GlarusService fand im Autocenter Karl Flammer in Glarus statt. In Anbetracht der aktuellen, kritischen Situation der Automobilindustrie ein äusserst interessanter Anlass. Der Inhaber Karl Flammer informierte die leider nur wenigen Gäste offen und kompetent über die Probleme, aber auch Chancen dieser wichtigen Industrie.



Karl Flammer während seinen interessanten Ausführungen zur momentanen Situation der Automobilindustrie. (Foto: ehuber)
Karl Flammer während seinen interessanten Ausführungen zur momentanen Situation der Automobilindustrie. (Foto: ehuber)

Seit 22 Jahren führt Karl Flammer zusammen mit seiner Frau das Autocenter im Buchholz in Glarus. In der Garage werden zwischen 15 und 18 Personen beschäftigt und Flammer verkauft pro Jahr zwischen 400 bis 450 Fahrzeuge. In der Hauptsache Neuwagen der Marke OPEL und Suzuki aber auch Occasionsfahrzeuge unterschiedlichster Marken. Zusätzlich auch Autos der Marke Chrysler und den Kleintransporter APE von Piaggio.

Jährliche Überproduktion an Fahrzeugen

Nach einer kurzen Begrüssung im modernen Ausstellungsraum führte Flammer die Gäste durch seinen Betrieb. Mit Erstaunen wurde zur Kenntnis genommen, dass in der Garage in der Regel bis zu hundert Autos auf ihre Abnehmer warten. Dies entspricht einer ständigen Kapitalbindung von gegen drei Mio. Franken. In seiner Garage werden stets auch Lehrlinge ausgebildet. Anschliessend informierte Flammer im Ausstellungsraum über die momentane Situation auf dem Automobilmarkt und im Besonderen auch über die Lage bei der Firma OPEL. Wie er zum Erstaunen der Anwesenden ausführte, besteht seit gut acht Jahren eine jährliche Überproduktion von gut einer Million Autos. Dies führt unter anderem auch dazu, dass die Marge ständig geringer wird, sodass es für seine Garage sehr wichtig ist, über kompetente und gutausgebildete Mitarbeiter zu Verfügen. Die grösste Wertschöpfung einer Garage liegt heute im Service und der Reparatur der Autos. Auf die Frage, wie die Situation für ihn bezüglich dem Problem Chrysler-OPEL aussieht vertrat er die Meinung, dass sicher in absehbarer Zeit eine vernünftige Lösung gefunden wird. OPEL ist eine gute Marke und auch ein qualitativ ausgezeichnetes Fahrzeug, unabhängig des jeweiligen Modells.

Das Auto und die Umwelt

Seit Jahren werden von den Automobilherstellern grosse Summen in die Entwicklung umweltfreundlicher Fahrzeuge investiert. Etwas gegen diesen Trend wurden in den vergangenen Jahren aber immer mehr die grossen „Offroader oder SUV’s“ verkauft, respektive vom Kunden gefordert. Eine Entwicklung die in den USA den Anfang nahm und auch nach Europa übergriff. Heute zeigt die Krise insbesondere auf dem amerikanischen Automobilmarkt, dass dies in die falsche Richtung führte. Immer mehr werden weltweit kleinere und umweltfreundlichere Autos gebaut und auch gekauft. Vor allem das neuste Modell von Suzuki kann bezüglich des Schadstoffausstosses ausgezeichnete Werte aufweisen. Er gibt aber zu bedenken, dass je mehr Umwelt, je geringer die Leistung des Fahrzeuges. Es ist schlichtweg nicht möglich den Schadstoffausstoss ständig noch weiter zu reduzieren und die Leistung der Fahrzeuge auf dem heutigen Level zu halten. Wobei diese Einbusse sich nach Meinung von Flammer durchwegs in einem vernünftigen Rahmen bewegt. Dieser Gedanke und das Wissen ist heute noch sehr schwer zu vermitteln und für den Kunden noch nicht immer nachvollziehbar.

Nach diesen äusserst interessanten Ausführungen musste er noch zu vielen Fragen Rede und Antwort stehen, denn das Auto und insbesondre die Automobilindustrie ist neben den Banken zurzeit ein aktuelles Gesprächsthema.