Es ist der vierte Jahresanlass der Berufswelt Glarnerland und er wirbt mit der Zeile «Schnuppern auf die leichte Art». 22 Gewerbebetriebe machten diesmal mit – von der Autogarage über den Gartenbau und den Ingenieurbetrieb bis zur Schreinerei, zur Schlosserei und zum Transportbetrieb. Für Tolga Taspinar, der in Mollis ein Werbetechnikunternehmen führt, ist dieser Tag eine Steilvorlage. Entsprechend gross ist der Bahnhof, den er seinen Gästen bereitet. Vormittags können sich interessierte Schülerinnen und Schüler den Betrieb anschauen und dabei ihr eigenes Cap bedrucken oder einen Schriftzug ausschneiden und montieren, nachmittags hat er gleich einen Tag der offenen Tür organisiert mit Apéro und Betriebsführungen. «Bei der letzten Tour hatte ich bereits 30 Interessierte, diesmal werden es wohl 50 oder mehr sein.»
Steilvorlage für die Schnupperlehre
Eine von ihnen ist Valerie Gmür aus Weesen, die – fast en passant – mit Atelierleiterin Nina Kuriger gleich eine Schnupperlehre klarmacht. Eine weitere Soraya Kern, auch sie möchte gleich schnuppern. Soraya wird sich, begleitet von ihrer Mutter, auch noch bei Schreinerei Schlittler umsehen. Sie ist in der zweiten Sek und eine, die das Modell der Berufswelt Glarnerland ernst nimmt. Nachdem sie im Herbst die Berufsmesse LEBeN besuchte, war sie auch zweimal an den Berufsinformationstagen des BIZ Glarus, einmal mit den Eltern, einmal allein. Mit der Tour de Gwärb schliesst sie diesen Zyklus der Information ab. Werbetechnik ist für sie ein völlig unbekannter Beruf, der sie aber fasziniert. Nicht ganz unschuldig daran ist Olivia Dobler, Auszubildende im 1. Lehrjahr, welche die fast Gleichaltrige über den Beruf informiert. Olivia ist selber überzeugt – eine Hundertprozentige – und schwärmt, wie sie Werbung montiert, Kleider bedruckt, Gegenstände graviert und Autos foliert. Tolga Taspinar ist überzeugt, der Entscheid für sie war ein Glücksgriff und er hat noch eine Lehrstelle frei. Die Frist zum Sommer sei für die 3.-Sek-Schüler wegen des neuen Tour-de-Gwärb-Termins zwar etwas kurz, aber Tolga zeigt sich überzeugt, dass die Glarner Tour auch in die umliegenden Kantone ausstrahlt, welche so etwas noch nicht kennen. Für seinen Gewerbebetrieb ist es jedenfalls ein zentraler Termin auf der Agenda. Denn neben dem Tätigkeitsfeld wollen und können Jugendliche beim Schnuppern auch das Team kennenlernen. Das A und O, damit sie eine Lehre anfangen und später auch erfolgreich abschliessen.
