Die Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin Ursula Helg nutzte die mehrwöchige Programm- und Denkpause des Kunsthauses vor dem Umbau, um gemeinsam mit Schulklassen, den Mitgliedern des Kunstvereins und allen anderen Interessierten Visionen und Träume für das Kunsthaus von Morgen zu sammeln und zur Diskussion zu stellen. Wie ist es möglich, Gebäude und Sammlungen des Kunstvereins als Kulturerbe nicht nur zu schützen, sondern zugleich für alle und mit allen lebendig zu halten? Ausgangspunkt und Kern der Diskussion war die für die Gründung des Kunsthauses in den 1940er-Jahren zentral gewesene Absicht des Stifters Gustav Schneeli, in Glarus «etwas herzustellen, was es sonst nirgends gibt.»
Anknüpfend an die partizipativen Projekte des Kunsthauses aus den 1980er- und 1990er-Jahren sowie das Projekt A propos Sammlung aus dem Jahr 2015 wurde im Rahmen von Performances, Gesprächen und Workshops neue Möglichkeiten erprobt, die das partizipative und inklusive Potenzial der Sammlungen und des Hauses freilegten.
Über die Grenzen von Generationen, Kulturen und Disziplinen hinweg wurde zwischen Werken der Sammlung, Schülerarbeiten und gegenwärtigen künstlerischen Positionen gemeinsam musiziert, erinnert, diskutiert, getüftelt. Dadurch wurden neue, unerwartete Bezüge sichtbar im Umgang mit Kulturerbe.
Angefangen bei der bequemen Gehhilfe, die das sitzende Verweilen vor den Kunstwerken ermöglicht über die Leseecke mit Sofa bis zum Gästebuch, das die Besucherinnen und Besucher zum Mitdiskutieren einlud, wurde bereits im Foyer eine anregende, inklusive Atmosphäre geschaffen.
Insgesamt haben sich 10 Glarner Schulklassen, 7 Kunstschaffende, ein Musiker sowie mehrere Vereine, Institutionen, Mitglieder des Kunstvereins und andere an partizipativen und inklusiven Visionen für das Kunsthaus Interessierte beteiligt.
Einladung zum Tag der offenen Tür - Entdecken Sie den Instrumentenparcours der Glarner Musikschule
