Raphael Nicoletti holt Silber an den italienischen Judo-Meisterschaften U23 in Catania

Der Wunsch, sich sein ganz persönliches Geburtstagsgeschenk in Form eines Podestplatzes gleich selber zu machen, hat sich für den 22-jährigen Glarner, Raphael Nicoletti aus Glarus, erfüllt. Trotz seiner zehnmonatigen, Militär bedingten Wettkampfpause, zeigte er sich in Catania (Sizilien) in grandioser Tagesform. Bei diesem Grossanlass, dem wichtigsten für alle Wettkämpfer überhaupt, waren insgesamt 450 Athleten auf den Matten, jeweils die Besten aus den Qualifikationen der 22 Regionen Italiens.



Raphael Nicoletti holt Silber an den italienischen Judo-Meisterschaften U23 in Catania (Bild: zvg.)
Raphael Nicoletti holt Silber an den italienischen Judo-Meisterschaften U23 in Catania (Bild: zvg.)

Raphael Nicoletti startete für Finanzpolizei C.I.S.A.F Como in der Königsklasse der Kategorie bis 81kg. Bereits im Viertelfinal traf Nicoletti auf den amtierenden italienischen Meister, Riccardo Rubini aus Parma. Ein Kampf der Superlative. Die beiden Topathleten kämpften sehr konzentriert und schenkten sich nichts. Nach der regulären Kampfzeit von 4 Minuten mussten sie in die Verlängerung, dem so genannten Golden Score, da es keinem der beiden gelungen war, eine Wertung zu machen.

Wer im Golden Score die erste Wertung macht hat gewonnen. Nach weiteren Kräfte raubenden 3 Minuten, gelang es Nicoletti, eine kleine Unaufmerksamkeit seitens Rubini auszunützen und konnte so den Sieg auf seine Seite ziehen.

Im Halbfinal machte er dann wieder kurzen Prozess und besiegte seinen Gegner bereits nach 2 Minuten mit der Höchstwertung Ippon.

Nun stand Raphael Nicoletti also, 1700km von seiner Heimat entfernt, im Final der italienischen Judo Meisterschaften U23.

Im Final traf er auf Marconcini aus Arezzo. Nach einminütiger Kampfzeit setzte Nicoletti zu einem wunderschönen Wurf an, alle am Mattenrand waren sich sicher, das muss der Sieg sein. Doch der Schiedsrichter sah das aus unerklärlichen Gründen anders. Er wertete diesen Bilderbuchwurf lediglich mit einer Wazzari -Wertung, der zweithöchsten. Es kam, wie es kommen musste, Marconcini glich aus. Fünf Sekunden vor Schluss bekam Nicoletti dann wegen Austreten aus der Mattenfläche auch noch eine Strafe, was seinem Gegner eine Koka-Wertung und somit den Sieg einbrachte.

Alle Aufmunterungen seitens der zahlreichen Zuschauer, der anwesenden Trainer und sogar des Finalgegners selber, dass er mit seinem perfekt ausgeführten Wurfes eigentlich hätte gewinnen müssen, konnten das Kämpferherz zunächst nicht milde stimmen.

Doch auch das gehört zu einem guten Sportler. Man muss Niederlagen und Entscheide seitens der Schiedsrichter einstecken können, auch wenn man sich zunächst ungerecht behandelt fühlt.

Die Freude über die Silbermedaille an den italienischen Judo-Meisterschaften und den dafür ehrenhalber verliehenen 3. Dan (3. Schwarzgurt), sowie den Kurztrip nach Sizilien, überwiegten schon sehr bald, denn eigentlich übertraf dieser Podestplatz, in Anbetracht der kurzen Vorbereitungszeit, alle Erwartungen.

Silber in Sierre

Am 30. nationalen Rankingturnier in Sierre holte der Nachwuchs vom Judoclub Yawara Glarnerland weitere zwei Medaillen. Die 15-jährige Sportschülerin Fabiana Sac, Malix, kämpfte gleich in zwei Kategorien. In der Kategorie der Jugend Damen U17 bis 57kg holte sie sich die ausgezeichnete Silbermedaille und in der höheren Kategorie der Juniorinnen U20 platzierte sie sich auf dem 5. Rang und holte somit wichtige Qualifikationspunkte für die Schweizer Meisterschaften. Der ebenfalls 15-jährige Sandro Geisser, Niederurnen, verpasste die Bronzemedaille nur knapp und reihte sich auf dem 5. Rang ein, was ihm ebenfalls Qualifikationspunkte einbrachte. Für die Überraschung des Tages sorgte der 11-jährige Nicolas Decailloz aus Niederurnen. Er holte sich am stark besetzten Rankingturnier in Sierre eine Silbermedaille in der Kategorie der Schüler U14 plus 40kg.

Sportschüler Philipp Landolt, Näfels, musste sich in Spitalpflege begeben, konnte aber gleichentags wieder entlassen werden. Gute Besserung!

Mit dem Nationalkader unterwegs

Die 14-jährige Sportschülerin und Nationalkadermitglied U17, Cheyenne Bienz, Näfels, nahm mit dem Nationalkader an einem internationalen Turnier mit anschliessendem Trainingslager im polnischen Szczyrk teil und erkämpfte sich dort einen 9. Rang.