Bereits ein Blick auf die Teilnehmerliste liess erahnen, dass dies kein Kindergeburtstag wird. Nebst Namen wie Murat Gasiev, Russland, dem amtierenden Europameister und Ivan Pershin, Russland, 5. an den Olympischen Spielen in Peking, konnte man der Liste Elite bis 90kg aber auch einen Glarner, nämlich Raphael Nicoletti vom Judoclub Yawara Glarnerland, entnehmen.
Mit der Nummer 104 auf dem Rücken musste er zuerst gegen Boris Petric aus Slowenien antreten. Nach der vollen Kampfzeit von 5 Minuten gewann Nicoletti die Begegnung mit der zweithöchsten Wertung Wazzaari. Dann, leider bereits in seinem zweiten Kampf, musste er sich gegen den späteren Sieger des Turniers, den Brasilianer Hugo Pessanha behaupten und verlor mit Ippon. In der Hoffnungsrunde traf er auf Josh Butler aus Grossbritanien, welchen er nach nur 2 Minuten mit der Höchstnote Ippon besiegte. Bei seinem vierten Kampf hatte es Raphael Nicoletti mit dem um Jahre älteren und extrem kräftigen Algerier Benamadi Abd Errahmane zu tun. Diesem gelang es zwar nicht, Nicoletti mit der Höchstnote zu bezwingen, ging aber trotzdem mit einer Wazzaari- Wertung in Führung.
Mit zwei gewonnen und zwei verlorenen Kämpfen reihte sich der Glarner, als einziger Schweizer in der 39 Teilnehmer zählenden Kategorie der Elite bis 90kg, auf dem 9. Schlussrang und somit den Top Ten, ein. Trainer und Vater, Mimmo Nicoletti, ist überglücklich, dass das gemeinsam erarbeitete Aufbautraining so gut angeschlagen hat und kann seinem Sohn zu dieser super Leistung nur gratulieren.
Die achtstündige Reise nach Porto Sant’ Elpidio hat noch ein weiterer Yawara-Kämpfer auf sich genommen. Der 21-jährige Stefan Schnellmann, Weesen, welcher nach seiner erfolgreichen Diät zum ersten Mal in der Kategorie der Elite bis 100kg kämpfte, musste das Turnier unter Wettkampferfahrung abhaken, die Konkurrenz war einfach zu stark. Er wird jedoch bestrebt sein, zusammen mit seinem Trainer Mimmo, auf die nächsten hohen Ziele hinzuarbeiten. Übung macht den Meister!