Rasierschaum aus der PET-Flasche und ohne Treibgas

In Zusammenarbeit mit einem niederländischen Unternehmen ist der Resilux AG eine Weltneuheit gelungen. In Bilten werden seit einiger Zeit Sprühdosen aus recycelbarem PET produziert. Erstes Erzeugnis ist eine Rasierschaum-Flasche für ein internationales Unternehmen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber den herkömmlichen Systemen ist dabei, dass hier kein Treibgas mehr verwendet wird.



bei einem Rundgang durch die Firma. Automatische Beförderung eines PET-Teils zur Fertigmontage. Geblasene PET-Sprühdosen. Ein Blick in die im Bau befindliche
bei einem Rundgang durch die Firma. Automatische Beförderung eines PET-Teils zur Fertigmontage. Geblasene PET-Sprühdosen. Ein Blick in die im Bau befindliche

Viele Männer kennen sie, die schweren Dosen für den täglichen Rasierschaum aus Aluminium. In Zukunft kann nun eine solche Dose auch aus PET hergestellt werden. Dem gleichen Rohstoff, aus dem heute die meisten Mineralwasserflaschen produziert werden. Dem eigentlichen Kerngeschäft der Resilux AG

Neue Produktionslinien in Betrieb

Zusammen mit einem niederländischen Unternehmen, welches sich seit Jahren auf die Entwicklung von Neuheiten und neuen Produkten spezialisiert hat, ist die Resilux vor einiger Zeit eine Zusammenarbeit eingegangen. Gemeinsam wurde ein Verfahren für die Produktion einer Sprühdose aus PET und ohne Verwendung von Treibgas entwickelt. «Zu diesem Zweck wurde ein Joint Venture mit der Firma Airolux zu je 50 Prozent Anteil unter der Firma Airopack AG gegründet. Wie Reinhard Menzi, Produktionsdirektor bei Airopack, erklärte, sei mit der Firma Super-Max ein erster Abnehmer für diese Neuheit gefunden worden. Super-Max ist weltweit der grösste Hersteller von Rasierklingen. Die Firma ist ein internationaler Hersteller für Rasierschaum, und die ersten abgefüllten Dosen haben ihren Weg vom Glarnerland in die Vereinigten Staaten bereits angetreten. Wie Menzi weiter verriet, ist eine erste Produktionslinie bereits in Bilten in Betrieb genommen worden. Bis das Produkt nach dem Blasen des PET-Behälters verkaufsfertig bereitsteht, sind noch einige Arbeitsschritte, zum Teil auf verschiedenen Montage-Automaten, notwendig. «Ab November sind wir in der Lage, pro Stunde 6000 PET-Dosen zusammenzubauen und abzufüllen.» Mittelfristiges Ziel wird sein, (in der Schweiz) jährlich bis zu 50 Millionen Dosen in unterschiedlichen Grössen zu produzieren. «Das Herz der neuen Dose, das Drucksystem, wird immer in Bilten montiert und von hier aus geliefert. Hier rechnet man mit bis zu einer Milliarde Stück pro Jahr. Dagegen können und werden die Dosen später in verschiedenen Ländern vor Ort geblasen werden.» Menzi spricht in diesem Zusammenhang von rund 30 neuen Arbeitsplätzen am Standort in Bilten.

Grössere Investitionen getätigt

Paralell zur neuen bereits im Bau befindenden Lagerhalle werden zusätzlich grössere Investitionen in neue Produktionslinien im bestehenden Gebäude getätigt. «Ich spreche hier von geplanten und zum Teil bereits getätigten Investitionen von rund 12 Millionen Franken. Hier werden die unterschiedlichen Komponenten von Mitarbeitern unter der neuen Firma Aerolux zusammengesetzt und zum Teil wird teilweise auch der Inhalt abgefüllt. Die grossen PET-Teile werden im angrenzenden Raum von der Firma Resilux geblasen. Neben der eigentlichen Dose besteht zudem der Behälter für die unter Druck stehende Luft ebenfalls aus PET. «Das hat neben dem Recycling weitere entscheidende Vorteile», so Menzi weiter. Dank dieser Technik kann auf Treibgase vollständig verzichtet werden. Die notwendige Luft kann mit relativ geringem Druck im Vergleich zur herkömmlichen Spraydose erst nach der Füllung des Inhalts, in die kleine Öffnung gepresst werden. Der Kolben, der das Füllgut nach oben presst, wird bei Anwendung durch den Konsumenten dann stets mit dem gleichen Dosierdruck, nämlich mit konstant drei Bar nach oben gedrückt.

*Edi Huber ist Pressebeauftragter der Glarner Handelskammer.