Referat von Divisionär Peter Stutz, C FST A

Vergangenen Mittwoch des 27. Februar 2008 durfte die Glarner Offiziersgesellschaft zum Abschluss ihres offiziellen Jahresprogramms 2007 noch einmal einen hochkarätigen Gast begrüssen.



Eine Schlussfolgerung als Basis für künftige Entscheide: Divisionär Peter Stutz legt seine Sichtweise bezüglich der künftigen Priorisierung der verfügbaren Ressourcen dar. (Bild: zvg.)
Eine Schlussfolgerung als Basis für künftige Entscheide: Divisionär Peter Stutz legt seine Sichtweise bezüglich der künftigen Priorisierung der verfügbaren Ressourcen dar. (Bild: zvg.)

Der Chef des Führungsstabes der Armee, Divisionär Peter Stutz, war als Referent zum Thema "Armee im Wandel?" geladen. Nebst dessen Ruf als kompetenter und fesselnder Referent, führte wohl auch noch weiterer Faktor dazu, dass zahlreiche Interessierte an diesem Abend den Weg ins Hotel Glarnerhof in Glarus fanden: das Thema selbst. Als Ausdruck davon, wie intensiv die aktuellen Diskussionen um die Armee-Restrukturierungen den heutigen aktiven Offizier beschäftigen, waren auch zahlreiche junge Zugführer unter den Reihen der anwesenden Gäste.

Nachdem der Präsident der Offiziersgesellschaft, Major Jürg Feldmann, mit einigen Worten in die Thematik eingeführt hatte, übergab er das Wort an Peter Stutz, welcher zu Beginn seiner Ausführungen die Hauptaufgaben des Führungsstabes sowie dessen Einbettung in die Gesamtorganisation der Armee vorstellte.

Verstärkte Ausrichtung auf aktuelle Risiken und Gefahren

Ausgehend von den drei umfangreichen Hauptaufgaben der Armee, welche die Friedensunterstützung und Krisenbewältigung, subsidiäre Einsätze zur Prävention & Bewältigung existenzieller Gefahren sowie die Raumsicherung und Verteidigung umfassen, wurde alsbald auf die aktuellen Brennpunkte eingegangen, mit denen sich der Führungsstab als zentrale Planungs- und Führungsstelle der Armee befasst.

Angesichts der Tatsache, dass die Armee, nicht zuletzt durch die Reform XXI, personell und materiell deutlich kleiner geworden ist, scheint es nicht verwunderlich, dass die Anforderungen an dieses Hauptquartier als einziges operatives Führungsinstrument in hoher Weise gestiegen sind und wohl noch weiter steigen werden.

Es zeichnet nämlich für zahlreiche Aufgaben verantwortlich, welche einen dauerhaften Charakter aufweisen und somit ohne Unterbrüche durchzuführen sind. Einerseits gewährleistet eine operative Lagebeurteilung, dass Armee und Bund permanent und detailliert über nationale und internationale Entwicklungen informiert sind, um im Falle sich abzeichnender Krisen oder Gefahrenherde über die notwendige Vorwarnzeit zu verfügen. Daneben ist auch die Aufrecherhaltung der Führungspermanenz innerhalb der Armee sowie die laufende Vorausplanung von zentraler Bedeutung.

Zu den ereignisbezogenen Aufgaben sind schliesslich die Krisenreaktionsplanung und die Führung von Operationen im In- und Ausland zu zählen. Diese Aufgaben zeitgleich mit anstehenden Restrukturierungen in Einklang zu bringen, bezeichnete der Chef Führungsstab der Armee als grosse Herausforderung.

Anhand einiger anschaulicher Beispiele stellte Divisionär Stutz ferner die Probleme und Lösungsansätze dar, welche sich aus solchen Konstellationen ergeben. Anhand der vorgestellten Szenarien wurde einmal mehr klar, dass sich der Hauptfokus verstärkt von der traditionellen Raumsicherungs- und Verteidigungsaufgaben in Richtung Krisenbewältigung und subsidiärer Aufgaben bewegt, welche dem heute realistischen Bedrohungsbild gerecht werden. Man denke zum Beispiel an die bevorstehende Euro '08 bei welcher der Armee als subsidiäres Element eine grosse Bedeutung zukommen wird.

Der Referent schloss mit dem Fazit, dass die weitere Anpassung der armeeinternen Schwerpunkte auf aktuelle Risiken und Gefahren, kombiniert mit einem gesunden Milizgedanken jedes Dienstpflichtigen und dessen Umfeld, die Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche und glaubwürdige Zukunft sind.