Regierung spricht Beiträge an Sanierung von Fabrikkamin in Ennenda

Die Anna-Göldi-Stiftung erhält Denkmalpflegebeiträge von Bund, Kanton und Gemeinde zur Sanierung des einsturzgefährdeten Fabrikkamins auf dem historischen Areal Jenny & Co. / Trümpyger in Ennenda.



(Archivbild: e.huber)
(Archivbild: e.huber)

Nachdem Ende 2018 abgeplatzte Backsteine und Verputz vom Hochkamin des historischen Areals Jenny & Co. / Trümpyger herunterfielen, mussten die Durchgangsstrasse und der darunterliegende Fussgängerbereich aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Der Zustand des Hochkamins erfordert dringlich eine Konservierung, andernfalls muss er aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden. Die Arbeiten werden begonnen, sobald die für die Finanzierung notwendigen Mittel sichergestellt sind – voraussichtlich 2019 bzw. spätestens 2020.

Historisch bedeutend

Der Hochkamin wurde 1889 gebaut und ist Bestandteil des mehrteiligen Fabrikensembles Jenny & Co. / Trümpyger. In der Gemeinde Glarus ist es das bedeutendste und am besten erhaltene historische Fabrikareal. Auch im Kanton gehört es zusammen mit dem Jennyareal in Ziegelbrücke, dem Leglerareal in Diesbach und dem Jennyareal in Haslen zu den bedeutendsten. Das Fabrikareal Jenny & Co. / Trümpyger wird im ISOS-Ortsbild von Ennenda von nationaler Bedeutung als Baugruppe erfasst. Die Baugruppe weist die höchste Aufnahmekategorie mit Erhaltungsziel A, Erhalten der Substanz und integrales Erhalten aller Bauten und Anlageteile, auf. Mehrere Objekte der Baugruppe stehen bereits unter Schutz von Bund und/oder Kanton.

Bundesbeitrag erhöht

Der Hochkamin kann als eines der wenigen Objekte der im Inventar der Kultur- und Baudenkmäler erfassten und teilweise unter Schutz gestellten Baugruppe nicht mehr genutzt werden. Gleichwohl ist es das markanteste Wahrzeichen des historischen Areals. Die Massnahmen beinhalten die Sicherung des bestehenden Kamins vor weiterem Zerfall. Es handelt sich damit um eine Konservierung bzw. Bestandssicherung. Aufgrund der Einstufung wie auch der substanzerhaltenden Massnahmen sind die Arbeiten beitragsberechtigt. Für das Objekt wurde ein Einzelgesuch beim Bund eingegeben. Dieser ist bereit, anstelle des für regionale Objekte vorgesehenen Satzes von 20 Prozent einen höheren Beitragssatz von 45 Prozent für die Restaurierung anzuwenden. Voraussetzung dafür ist die Beteiligung des Kantons im vorgesehenen Rahmen.

Projekt zur Kaminsanierung auf der Zielgeraden

Die Anna-Göldi-Stiftung ist darüber erfreut, dass sich in Bezug auf den beschädigten Hochkamin, der im Besitz der Anna-Göldi-Stiftung ist, eine überzeugende Lösung abzeichnet. Die Stiftung hat schon im November 2018 Sofortmassnahmen zur Gefahrenbeseitigung ergriffen und aufgrund detaillierter Analysen in diesem Frühjahr die Sanierung des Hochkamins beschlossen. Dadurch soll der Hochkamin als Teil des historisch bedeutsamen Industrieensembles in Ennenda erhalten bleiben. Ein von der Anna-Göldi-Stiftung gegründetes Aktionskomitee setzt sich zum Ziel, die nötigen finanziellen Mittel zu beschaffen. Dank des ausserordentlichen Einsatzes der Anna-Göldi-Stiftung und dank Unterstützung von Bund, Kanton und Gemeinden, insbesondere durch die Denkmalpflege des Kantons Glarus, sind die Chancen erheblich gestiegen, dass das Sanierungsprojekt erfolgreich zum Abschluss gebracht werden kann.