Am 23. Februar 2022 reichte die Grüne Fraktion das Postulat «Nutzung von Holz als CO2-neutraler Baustoff» ein. Sie will geprüft haben, wie die Verwendung von Holz als Baustoff generell gefördert werden kann. Zu prüfen sei auch, welche kantonalen Bauprojekte mit Holz realisiert werden könnten, wie die Förderung von Holz als Baustoff in das kantonale Förderprogramm integriert werden kann und welche weiteren Massnahmen die Nutzung von Holz beim Gebäudebau fördern könnten.
Der Regierungsrat nahm im August 2022 (s. Medienmitteilung) Stellung und beantragte dem Landrat das Postulat als erledigt abzuschreiben. Dieser zeigte sich von den Antworten aber noch nicht befriedigt und überwies den Vorstoss am 28. September 2022.
Stellungnahme des Regierungsrates
In seiner Antwort auf das überwiesene Postulat macht der Regierungsrat eine ausgedehnte Auslegeordnung, indem er Baustoffe vergleicht, konkrete Ausführungsmöglichkeiten im Kanton Glarus darstellt und Hindernisse benennt. Unbestritten ist für ihn, dass die Verwendung von Holz als CO2-neutralem Baustoff grundsätzlich ein sinnvolles Anliegen ist. Eine gezielte Förderung von ausschliesslich Holz als Baustoff wird jedoch nicht empfohlen. Es ist bei jedem Projekt eine gesamtheitliche Betrachtung anzustellen. Auf dem Markt sind neben Holz weitere nachhaltige Baumaterialien erhältlich (z.B. Lehm) deren Verwendung durch eine starre Regelung nicht verunmöglicht oder unattraktiv werden soll.
Aufnahme in den Klimaschutzartikel prüfen
Die Landsgemeinde 2022 hat eine neue Verfassungsbestimmung zum Klimaschutz eingefügt. Im Rahmen der Umsetzung werden neue Gesetzesbestimmungen und möglicherweise neue Förderbereiche diskutiert werden müssen. Falls – wie in anderen Kantonen oder auf Bundesebene – ein Klimafonds in Erwägung gezogen wird, wäre dies ein geeignetes Gefäss für allfällige Fördermassnahmen. Sofern ein kantonaler Klimafonds geschaffen und entsprechend alimentiert werden sollte, wäre eine Förderung von Holzbauten eine mögliche Massnahme. Jedoch weist der Regierungsrat bereits darauf hin, dass die Schaffung eines zusätzlichen Fonds in Anbetracht der momentanen Finanzlage nicht passend wäre. Eine allfällige Förderung über einen Klimafonds sollte darum auf eigentliche Pilotprojekte beschränkt werden. Zudem wäre eine Verknüpfung mit dem Label Schweizer Holz wichtig, um den Klimaschutzeffekt zu optimieren und die Förderung auf ein nachhaltiges Produkt auszurichten.
Das Postulat sowie die Stellungnahme des Regierungsrates im Wortlaut sind in der Geschäftsdatenbank des Landrates publiziert.