Regierungsrat bestimmt Fahrtsredner und Fahrtsprediger 2021

Der Regierungsrat bestimmt Landesstatthalter Benjamin Mühlemann als Fahrtsredner und Alt Dekan Harald Eichhorn als Fahrtsprediger für die Näfelser Fahrt 2021.



Nach der coronabedingten Absage im Jahr 2020, soll die Näfelser Fahrt am 8. April 2021 wieder stattfinden • (Foto: S. Trümpy)
Nach der coronabedingten Absage im Jahr 2020, soll die Näfelser Fahrt am 8. April 2021 wieder stattfinden • (Foto: S. Trümpy)

Die nächste ordentliche Näfelser Fahrt findet dieses Jahr – wegen Ostern – erst am zweiten Donnerstag im April statt, nämlich am 8. April 2021 (sofern die Corona-Pandemie dies nicht wie im Vorjahr verhindert). Der Fahrtsbrief wird erstmals durch Peter Staub gelesen. Die Fahrtsrede wird von Landesstatthalter Benjamin Mühlemann gehalten. Als Fahrtsprediger wird Harald Eichhorn, ehemaliger Dekan von Näfels, bestimmt. 

Fahrtsfeier

Der Ablauf des kantonalen Feiertages «Näfelser Fahrt» geht auf einen Landsgemeindebeschluss von 1835 zurück. Am ersten Donnerstag im April (ausser er falle in die Karwoche), ziehen um 07.15 Uhr militärische Ehrenformation, Harmoniemusik, Tambouren, Glarner Kantonal Gesangverein und manche Glarner und Glarnerinnen vom Zeughaus Glarus Richtung Näfels. Gleichzeitig begibt sich die katholische Prozession, angeführt von Kreuz- und Fahnenträgern, von der St. Fridolins Kirche Glarus aus nach Näfels, wo sich die beiden Züge im Schneisingen mit den Unterländern vereinigen. Dort, beim ersten Gedenkstein, nimmt die Feier nach dem Eintreffen der Regierung ihren hochoffiziellen Anfang mit der von Musik und Gesang umrahmten Rede des Landammanns oder Landesstatthalters. Danach begibt sich der Festzug vorbei an Gedenksteinen, bei denen die Prozession Gebete verrichtet, zum Fahrtsplatz.

Auf das von Gesangverein und Harmoniemusik begleitete Lied «Grosser Gott, wir loben Dich» folgt das Verlesen des mittelalterlichen Fahrtsbriefes. Dieser schildert Vorgeschichte und Hergang der Schlacht und nennt die Namen der im Zusammenhang mit der Schlacht bei Näfels Umgekommenen. Darauf hält abwechselnd ein reformierter oder katholischer Geistlicher die Predigt, der sich ein musikalischer Vortrag anschliesst. Dann ziehen die Züge zum Schlachtdenkmal, wo den beiden Vereinen zugehört und die Landeshymne mitgesungen werden kann. Nach dem Gang zum elften Gedenkstein enden Bittgang und offizielle Feier gemeinsam mit dem feierlichen Hochamt in der Pfarrkirche Näfels, während auf den Näfelser Strassen längst lebhaftes Markttreiben herrscht.

Geschichte

Die Schlacht bei Näfels fand am 9. April 1388 statt. Ein habsburgisches Heer überwand die Letzimauer und drang raubend ins Land ein, derweil sich die Glarner, verstärkt von weiteren Eidgenossen, besammelten. In der Schlacht wird das zahlenmässig weit überlegene Heer vernichtend geschlagen. Der Sieg wurde dank der Fürsprache des Landesheiligen erreichter göttlicher Hilfe zugeschrieben, was später zu Auseinandersetzungen und während rund 180 Jahren zu konfessionell getrenntem Erinnern führte.