Der von den Jungen Grünen und den Grünen eingereichte Memorialsantrag «Slow Sundays im Klöntal» soll vom Landrat zuhanden der Landsgemeinde zur Ablehnung beantragt werden. Der Regierungsrat hat zwar Verständnis für das Anliegen, begründet aber seine ablehnende Haltung gegen Fahrverbote für den motorisierten Individualverkehr ins Klöntal an mindestens acht Sonntagen mit der schwierigen Umsetzbarkeit und unzureichenden Effekten.
Funktionierendes Verkehrskonzept der Gemeinde Glarus
Nach der Neuordnung des Parkierungskonzepts im Klöntal im 2019 musste die Zufahrt zum Klöntal 2020 insgesamt zwölf Mal eingeschränkt werden, weil die Kapazitätsgrenzen der bestehenden Parkplätze erreicht waren. Die Sperrung erfolgte an Schönwetter-Wochenendtagen jeweils am späteren Vormittag. Sie dauerte bis in den frühen Abend. Das Verkehrskonzept der Gemeinde Glarus hat sich gemäss Regierungsrat insgesamt als tragfähige Grundlage für eine markante Entlastung des Klöntals an Spitzentagen bewährt. Die kapazitätsbedingten Sperrungen stossen auf eine breite Akzeptanz unter den Auto- und Motorradfahrern. Die Verkehrssituation im Klöntal hat sich seit der Umsetzung des Parkier- und Verkehrskonzepts der Gemeinde Glarus erheblich verbessert. Zusammen mit kapazitätsorientierten Beschränkungen kann der motorisierte Individualverkehr ins Klöntal mit lenkenden Massnahmen sinnvoll bewältigt werden.
Sperrung: Viel Aufwand für wenig Ertrag
Ein komplettes Verbot des privaten motorisierten Fahrzeugverkehrs ins Klöntal an acht Sonntagen im Jahr hält der Regierungsrat für nicht zielführend. Die Massnahme ist mit dem kantonalen Richtplan nicht abgestimmt und verursacht im Vergleich zum Ergebnis für wenige Sonntage unverhältnismässig hohe Infrastruktur- und Personalkosten. Gleiches gilt umso mehr bei einer kleineren Anzahl von Sonntagen. Unter dem Strich ist auch nicht mit der Reduktion von Autofahrten bzw. CO2-Emissionen zu rechnen. Stattdessen wären unerwünschte zeitliche und örtliche Verlagerungseffekte zu befürchten, welche das Image des Kantons als Tourismusstandort beschädigen würden.
Mehr Bus
Weil die bestehenden Busverbindungen an Spitzentagen der Nachfrage der Besucherinnen und Besucher nicht gerecht werden, begrüsst der Regierungsrat den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, wie er von der Gemeinde Glarus geplant ist (siehe auch Medienmitteilung zum neuen Klöntal-Buskurs über Mittag).
Die Unterlagen zum Memorialsantrag sind publiziert auf der Website des Kantons Glarus.