Regierungsrat ist einverstanden mit geplantem Ausbau der Nationalstrassen

Der Regierungsrat äussert sich im Rahmen der Vernehmlassungsvorlage zum Zahlungsrahmen Nationalstrassen, zum Ausbauschritt 2023 und zum Verpflichtungskredit sowie zur Anpassung des Nationalstrassennetzes. Er weist jedoch auf die Bedeutsamkeit einer gemeinsamen Planung der Umfahrungen Netstal und Glarus hin.



Drohnenaufnahme Netstal • (Foto: Dimitri Feitknecht)
Drohnenaufnahme Netstal • (Foto: Dimitri Feitknecht)

Der Regierungsrat des Kantons Glarus ist sehr erfreut über die Aufnahme des Projekts Umfahrung Netstal im Strategischen Entwicklungsplan (STEP) der Nationalstrassen (Medienmitteilung 26. Januar 2022). Als eines von 16 schweizweit eingereichten Projekten auf dem Nationalstrassennetz wurde die Umfahrung Netstal auf die Prioritätenliste gesetzt. Der Regierungsrat bedankt sich beim Bund für die Würdigung der bereits geleisteten Arbeiten und unterstützt den Willen des Bundesrates, die Umfahrung Netstal als logische Fortsetzung der bereits beschlossenen Umfahrung Näfels zu realisieren.

Umfahrungen Näfels und Netstal auf Kurs

Bereits im Jahr 2027 ist der Baubeginn der im Jahr 2019 von National- und Ständerat beschlossenen Umfahrung Näfels geplant, während die Umfahrung Netstal in den Realisierungshorizont 2040 aufgenommen wird. Die vorliegende Zuteilung der Umfahrungsprojekte bezeichnet der Regierungsrat als realistisch. Es ist wichtig, dass sie zügig weitergeplant werden. Das Projekt Umfahrung Netstal hat einen guten Planungsstand. Der nächste Planungsschritt (Generelles Projekt) soll zeitnah erstellt und die Aufnahme in einen Ausbauschritt vorgeschlagen werden.

Netstal realisieren, Glarus gleichzeitig planen

Eine optimale Verkehrserschliessung hat für den Kanton Glarus höchste Priorität. Für eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Kantons braucht es eine geschickte Anbindung des Hauptorts Glarus an das Nationalstrassennetz. Mit der Umfahrung der Siedlungsgebiete von Näfels und Netstal, aber auch des Hauptorts Glarus, soll dies gelöst werden. Sinnvollerweise wird auch die Planung der Umfahrung Glarus bereits jetzt in enger Zusammenarbeit zwischen Bund und Kanton und mit der weiteren Planung der Umfahrung Netstal in Angriff genommen. Denn die Hauptverkehrsachse verläuft im Glarnerland historisch bedingt durch die Dörfer und der Problemdruck ist gross. Gemäss kantonalem Richtplan soll das Siedlungsgebiet von Näfels, Netstal und Glarus mit zweispurigen Tunnels im Westen umfahren werden. Die Umfahrung Glarus schliesst unmittelbar an die Umfahrung Netstal an und ist deren logische Fortsetzung. Sie würde die Funktionsfähigkeit der Nationalstrasse gewährleisten. Dem Regierungsrat ist es ein wichtiges Anliegen, die Umfahrungen Glarus und Netstal gemeinsam zu planen und aufeinander abzustimmen. Dabei soll eine optimale Lösung für die Verbindung der beiden Umfahrungen gesucht werden. Die Synergien sollen bestmöglich genutzt und Finanzierungsmöglichkeiten geprüft werden.

Weitere Ostschweizer Projekte

Im Zusammenhang mit den Projekten, bei welchen der Handlungsbedarf vom Bund anerkannt wurde, aber die Lösungsansätze überprüft werden (Bodensee–Thurtalstrasse, Zubringer Appenzellerland, Hirzelverbindung, Umfahrung Bivio), ist es für die Ostschweizer Kantone wichtig, dass die Überprüfung schnell erfolgt. Eine Verzögerung bei der Behebung der Problemstellen sollte vermieden werden. Im Zusammenhang mit den Projekten, bei welchen der Bund keine Weiterbearbeitung vorsieht (Thayngen–Herblingen, Umfahrung Mulegns, Umfahrung Cunter/Savognin), ist es für die Ostschweizer Kantone wichtig, dass die Aussage im erläuternden Bericht «Die Vorhaben werden nicht ins STEP Nationalstrassen aufgenommen und es sind auch keine weiteren Planungen vorgesehen» nicht bedeutet, dass gänzlich auf weitere Planungen zur Problemlösung verzichtet wird.