Regierungsrat legt die Jagdvorschriften 2022 vor

Der Regierungsrat genehmigt die Jagdvorschriften 2022.



Mit einem finanziellen Zuschlag für das Nachsuchewesen organisiert die Jagdhundekommission die Ausbildung und entschädigt die Hundeführer • (Foto: zvg)
Mit einem finanziellen Zuschlag für das Nachsuchewesen organisiert die Jagdhundekommission die Ausbildung und entschädigt die Hundeführer • (Foto: zvg)

Die kantonale Jagdkommission berät jeweils die Grundlagen zur Jagdplanung. Dabei berücksichtigt sie die Entwicklung des Wildbestandes sowie der Wildschäden. 

Waldverjüngung ...

Die Zahl der Verbissschäden hat über alle Baumarten hinweg im Vorjahr um 1 Prozent zugenommen. Seit 2020 beträgt die Zunahme 3 Prozent. Eine deutliche Zunahme liegt in der Indikatorfläche von Filzbach vor. Schälschäden spielten im Winter 2021/22 eine untergeordnete Rolle. Einzig in Glarus Süd wurden auf rund 20 Hektaren neue Schälschäden gefunden. Schälschäden entstehen, wenn das Wild die Baumrinde vom Stamm abnagt oder abreisst. 

... und Wildbestände

Rotwild

Aufgrund des unbekannten Einflusses der Wolfspräsenz auf das Rotwild, insbesondere auf dessen kurzfristiges Raumverhalten, wurde die Rotwildzählung zweimal durchgeführt. Zudem wurde erstmals mithilfe der Schweizer Armee mit einem Helikopter und Wärmebildgeräten gezählt. Der Einfluss des Wolfs scheint über den ganzen Kanton hinweg (noch) nicht gross zu sein. Die Wärmebild-Auswertung ergab, dass keine grösseren Gruppen von Rotwild übersehen wurden, z. B. oberhalb der Waldgrenze. Da der Rotwildbestand immer noch gross ist, soll der Jagddruck auf das Rotwild aufrecht erhalten bleiben.

Rehwild

Das Rehwild wird gleichzeitig mit dem Rotwild erfasst. Die Rehwildzahlen waren tiefer als in den Vorjahren, was zumindest lokal auch auf die Präsenz des Wolfs zurückgeführt wird. Trotzdem ist eine Schonung des Bestandes nicht angezeigt, da der Einfluss des Rehs auf den Wald und dessen Verjüngung oftmals unterschätzt wird.

Gämsen

Die Zählungen konnten unter guten Bedingungen ausgeführt werden. Erneut wurden deutlich weniger Böcke als Geissen gezählt, was eine Folge des verschobenen Geschlechterverhältnisses im Abschuss ist. Der numerische Bestand scheint aufgrund der Zählungen in den Referenzgebieten konstant zu sein. Der Jagddruck soll weiterhin auf den Geissen liegen, um mittelfristig die Verbissbelastung der Bäume zu reduzieren.

Steinwild

Die Zählungen zeigen, dass insgesamt in den verschiedenen Kolonien ein guter Steinwildbestand vorhanden ist. Um die Konkurrenz zu den Gämsen zu reduzieren, können auch 2022 Regulationsabschüsse durchgeführt werden.

Zuschlag für das Nachsuchewesen, Dachsjagd

Die Patenttaxen bleiben unverändert. Bei den Gebühren gibt es eine Anpassung, indem der Zuschlag für das Nachsuchewesen von heute 10 auf neu 20 Franken pro Patent angehoben wird. Mit diesem Geld organisiert die Jagdhundekommission den Pikettdienst, leistet die Entschädigung der Hundeführer und fördert die Aus- und Weiterbildung der Schweisshundeführer und ihrer Hunde.

Aufgrund der hohen Schäden durch Dachse auf landwirtschaftlichen Nutzflächen soll diese Tierart ganzjährig und nur mit Ausnahme der Bundesschonzeit (16. Januar – 15. Juni) reguliert werden können. Wie im Vorjahr haben Jagende mit dem Zusatzpatent für die Nacht- und Passjagd die Möglichkeit, sich für die Dachsjagd vom 16. Juni bis 31. August 2023 anzumelden.