Regierungsratskandidaten bezogen Stellung

Am letzten Donnerstag blickten die Kandidaten für die Gesamterneuerungswahl des Regierungsrats beim Podium des Gewerbeverbandes des Kantons Glarus auf die vergangene Legislaturperiode zurück. Aber auch die zukünftigen, vielseitigen Probleme und Aufgaben wurden eingehend diskutiert. Die beiden «Neuen» – Marianne Lienhard (SVP) und Benjamin Mühlemann (FDP) – stellten sich an diesem Abend zusammen mit den «Bisherigen» den rund 60 Gästen vor.



Andrea S. Trümpy
Andrea S. Trümpy

Auf den Kanton Glarus kommen in den nächsten Jahren grosse Herausforderungen zu. Und diese verorteten die Teilnehmer des Podiums für die kommende Gesamterneuerungswahl des Regierungsrats am letzten Donnerstag vor allem bei den Finanzen und dem Verkehr. Baudirektor Röbi Marti fasste die beiden Themenbereich gleich zusammen: «Wir haben Projekte neben der hängigen Umfahrung, aber auch für diese müssen wir die finanziellen Mittel bereit haben.» Finanzdirektor Rolf Widmer wandte hier ein, dass die Verwaltung schon jetzt schlank aufgestellt sei. «Im Vergleich zu ähnlich grossen Kantonen haben wir bereits jetzt einen kleineren Personalapparat.» Deshalb seien hier Einsparungen nur im Zusammenhang mit einer Verzichtsplanung zu realisieren. Hier wandte Erziehungsdirektorin Christine Bickel ein, dass man genau schauen müsse, wer unter diesen Einsparungen in welchem Rahmen leiden wird. Zum Thema Verkehr räumte der neu für die FDP antretende Benjamin Mühlemann ein, dass ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu einer Entlastung auf der Strasse führen kann. Einhellig wurde eine Erhöhung der Steuern als Mittel für einen ausgeglichenen Haushalt abgelehnt. «Das würde die in den letzten Jahren aufgegleiste Steuerpolitik entgegenwirken und würde dem Kanton als attraktiven Wohn- und Arbeitsort entgegenwirken», fasste es Widmer zusammen.

Die beiden neuen Kandidaten konnten sich im Anschluss beide sehr stark für das frei werdende Departement der zurückgetretenen Frau Landesstatthalter Marianne Dürst erwärmen. Beide sehen sich durchaus in der Lage, das Departement Volkswirtschaft und Inneres in den kommenden Jahren zu leiten. Als langjährige Landrätin und Präsidentin der Finanzkommission habe sie bereits jetzt einen guten Einblick in das Departement, meinte dazu Marianne Lienhard. Mühlemann hatte mit der Erarbeitung eines Entwicklungsplans bereits schon ein konkretes Ziel.

Die vier bisherigen Regierungsräte und die zwei neuen Kandidaten führten am letzten Donnerstag im Gesellschaftshaus in Ennenda unter der feinen Leitung von Fredo Landolt ein überaus sach- und themenbezogenes Gespräch, welches den Gästen sicher einen genaueren Einblick in ihre Arbeit und auch ihre Ansichten erlaubte.