Regulierungswelle fordert Kantonalbanken

Die Kantonalbanken können trotz anspruchsvollen Rahmenbedingungen auf eine solide Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr zurückblicken. Angesichts der zunehmenden regulatorischen Anforderungen stehen sie aber, wie Prof. Dr. Urs Müller, Präsident des Verbands Schweizerischer Kantonalbanken, im Rahmen der VSKB-Generalversammlung im Glarnerland ausführte, vor grossen Herausforderungen. Seit der letzten ordentlichen Generalversammlung wurden Heinrich Leuthard, Hanspeter Rhyner und Guy Lachappelle neu in den VSKB-Verwaltungsrat gewählt.



Die Gruppe der Kantonalbanken umfasst 24 Institute mit Niederlassungen in 26 Kantonen sowie rund 15 Netzwerkpartner und Kooperationen.
Die Gruppe der Kantonalbanken umfasst 24 Institute mit Niederlassungen in 26 Kantonen sowie rund 15 Netzwerkpartner und Kooperationen.

Die Generalversammlung des Verbands Schweizerischer Kantonalbanken findet jährlich alternierend zu Gast bei einer der 24 Kantonalbanken statt. In diesem Jahr trat die Glarner Kantonalbank als gastgebendes Institut auf und lud die rund 110 Teilnehmenden in die lintharena in Näfels ein. Neben dem geschäftlichen Teil der Generalversammlung gestaltete die GLKB unter der Leitung von Präsident Martin Leutenegger und CEO Hanspeter Ryhner ein gelungenes, kurzweiliges Rahmenprogramm. Am Vorabend wurden die Vertreterinnen und Vertreter der Kantonalbanken sowie die zahlreichen Gäste aus Politik und Wirtschaft zur Begrüssung in den Freulerpalast geladen und genossen einen glarnerisch, kulinarischen Abend.

Solides Geschäftsmodell der Kantonalbanken


Das Eigentümer- und Geschäftsmodell der Kantonalbanken erweist sich als äusserst krisenfest und die Gruppe kann trotz des schwierigen Marktumfeldes auf eine solide Geschäftsentwicklung im Jahr 2012 zurückblicken. Das Vertrauen in die Kantonalbanken zeigt sich dabei insbesondere in dem steten Zufluss an Kundengeldern. Die tiefe regionale Verwurzelung der Kantonalbanken bildet gerade angesichts der unsicheren konjunkturellen Entwicklung eine exzellente Basis für ein gesundes, nachhaltiges Wachstum.

Regulierungswelle belastet kleine und mittlere Bankinstitute


Die seit einiger Zeit andauernde Regulierungswelle sowie die politische Neupositionierung des Finanzplatzes Schweiz stellen die gesamte Branche wie auch die Kantonalbanken vor grosse Herausforderungen. Finanzmarktregulierung ist zum Schutz von Kunden und Investoren, zur Sicherstellung der Systemstabilität sowie zum Erhalt der Funktionsfähigkeit des Finanzsektors wichtig und notwendig. Regulierungsvorhaben mit einem mangelhaften Kosten-Nutzen-Verhältnis können aber Produktivitäts- und Wohlstandverluste nach sich ziehen. Daneben führt eine mangelnde Differenzierung zwischen Banken mit unterschiedlichen Risikoprofilen dazu, dass kleine und mittlere Institute überproportionale Kosten zu tragen haben und sich aus Rentabilitätsüberlegungen aus einzelnen Märkten zurückziehen müssen. Dies wirkt sich unweigerlich negativ auf das Dienstleistungsangebot für die Kundinnen und Kunden aus. Urs Müller strich deshalb im Rahmen seiner Ausführungen die Forderung der Kantonalbanken nach einer genügenden Berücksichtigung der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Realitäten der Schweizer Banken bei der Umsetzung von Regulierungsvorhaben hervor.

Geschäftliche Traktanden


Im geschäftlichen Teil der Generalversammlung wurde dem Verwaltungsrat, dem Verwaltungsratsausschuss sowie der Geschäftsstelle VSKB einstimmig die Décharge erteilt und ihre wertvolle Arbeit zugunsten der Kantonalbanken-Gruppe verdankt. Seit der letzten ordentlichen Generalversammlung wurden Heinrich Leuthard, CEO der Nidwaldner Kantonalbank, Hanspeter Rhyner, CEO der Glarner Kantonalbank, sowie Guy Lachappelle, CEO der Basler Kantonalbank, neu in den Verwaltungsrat des Verbands Schweizerischer Kantonalbanken berufen.

Die Gruppe der Kantonalbanken umfasst 24 Institute mit Niederlassungen in 26 Kantonen sowie rund 15 Netzwerkpartner und Kooperationen. Sie ist damit gesamtschweizerisch präsent und nimmt mit gegen 19 000 Mitarbeitenden sowie rund 830 Geschäftsstellen eine führende Rolle ein. Ihr Markt- anteil im Inlandgeschäft liegt bei rund 30 Prozent.

1907 haben sich die Kantonalbanken im Verband Schweizerischer Kantonalbanken VSKB zusammengeschlossen. Dieser übernimmt die Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen der Verbandsmitglieder, unterstützt Massnahmen zur Stärkung der Stellung der Kantonalbanken in der Schweiz und fördert die Zusammenarbeit unter den einzelnen Mitgliedern.