Reingewinn gegenüber Vorjahr leicht höher

Die Glarner Kantonalbank erreicht einen um 2,2 % gesteigerten Halbjahresgewinn. Die tieferen Erträge konnten dank weiteren Kostenreduktionen und deutlich tieferem Wertberichtigungsbedarf mehr als ausgeglichen werden. Sowohl der Geschäftsaufwand als auch die Wertberichtigungen und Rückstellungen liegen auf dem tiefsten Niveau seit zehn Jahren.



Reingewinn gegenüber Vorjahr leicht höher

Die Glarner Kantonalbank hat die Kosten weiter senken können. Dadurch erreichte der Geschäftsaufwand ein seit vielen Jahren nicht mehr gesehenes Niveau. Dasselbe trifft auf die Position «Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste» zu. «Wir haben die Risiken und Kosten innerhalb von zwei Jahren massiv reduziert und so die Rückkehr in die Gewinnzone untermauert», erklärt CEO David Becher.

Sinkende Margen und hohe Absicherungskosten belasten das Zinsengeschäft

Der Betriebsertrag reduzierte sich im Jahresvergleich um 12 % auf CHF 23,2 Mio. Die grössten Einbussen mussten im Erfolg aus dem Zinsengeschäft in Kauf genommen werden, der sich um 17 % auf CHF 16,6 Mio. verringerte. CEO David Becher dazu: «Nebst dem allgemeinen Margendruck wirken sich hier vor allem die hohen Kosten für die Absicherung von Zinsrisiken aus. Diese sind für rund 2/3 des Rückganges des Zinserfolges verantwortlich. Zudem wurden im Rahmen der geänderten Risikopolitik der Bank weitere Positionen mit höheren Margen reduziert.» Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte erfreulicherweise um knapp 5 % gesteigert werden. Der Handelserfolg übertraf das Vorjahresergebnis signifikant, wobei der Erfolg aus dem Kundenhandel hier deutlich höher ausfiel. Der wieder aufgenommene Handel auf eigene Rechnung steuerte ebenfalls einen positiven Gewinnbeitrag bei. Der übrige ordentliche Erfolg war aufgrund von geringeren Beteiligungserträgen sowie Bewertungskorrekturen auf vereinzelten Obligationen in den Finanzanlagen wesentlich tiefer als im Vorjahr.

Tiefere Kosten vor allem im Sachaufwand

Obschon die Glarner Kantonalbank den Geschäftsaufwand um weitere 6 % reduziert hat, musste beim Bruttogewinn eine Reduktion von rund 22 % hingenommen werden. Im Zweijahresvergleich erfuhren die Kosten damit eine Reduktion um 11,5 %. «Der gegenüber dem Vorjahr stabile Personalaufwand konnte trotz eines durchschnittlich leicht höheren Personalbestandes erreicht werden. Dieser Wert liegt um knapp 5 % tiefer als vor zwei Jahren bei meinem Amtsantritt», erläutert CEO David Becher. Beim Sachaufwand sind tiefere Kosten für IT und Drittleistungen die Haupttreiber für die Verbesserungen. Die Kostenreduktion beim Sachaufwand gegenüber dem Stand vor zwei Jahren beträgt eindrückliche 20 %. CEO David Becher dazu: «Die Senkung der Sachkosten um 20 % innerhalb von zwei Jahren ist das Resultat von enormen Anstrengungen in diesem Bereich in der gesamten Bank. Zudem konnten diese Einsparungen ohne Leistungs- und Qualitätseinbussen erreicht werden, was sehr erfreulich ist.»

Deutlich reduzierte Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen

Die Position Abschreibungen auf dem Anlagevermögen reduzierte sich auf ein normales Niveau. Im Vorjahr war im deutlich höheren Wert noch eine Abschreibung auf einer inzwischen veräusserten Beteiligung enthalten. Die Position Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste ist auf dem tiefsten Niveau seit zehn Jahren. «Die starke Ausrichtung auf risikomindernde Massnahmen im Ausleihungsbereich trägt nun Früchte. Bei einigen in den Vorjahren wertberichtigten Positionen erfolgten dank aktivem Recovery-Management bereits wieder Auflösungen von Rückstellungen. Die Bildung von Wertberichtigungen für neue notleidende Kredite bewegt sich erfreulicherweise auf einem tiefen Niveau», erläutert GLKB CEO David Becher. Das Zwischentotal vor ausserordentlichen Erfolgen und Steuern, welches das Ergebnis vor Spezialtransaktionen darstellt, zeigt sich deutlich um CHF 1,7 Mio. oder beinahe 50 % verbessert. Der höhere Wert bei der Position Ausserordentlicher Ertrag im Vorjahr beinhaltete unter anderem Gewinne aus Verkäufen von Beteiligungen. Seit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft per 11. Mai 2010 ist die Glarner Kantonalbank auch steuerpflichtig, weshalb neu die Aufwandposition Steuern zu Buche schlägt.

Die Erfolgsrechung vom ersten Halbjahr 2010 finden sie im angehängten pdf-file.

Bilanzsumme stabil

Die Bilanzsumme nahm leicht ab, was insbesondere auf eine Reduktion der Flüssigen Mittel zurückzuführen ist. Die Kundenausleihungen haben sich trotz erfolgter Positionsbereinigungen leicht um CHF 23 Mio. oder 0,8 % erhöht. Die Kundengelder verzeichneten einen moderaten Rückgang von CHF 22 Mio. oder 1,1 %; dies vor allem wegen einer Mittelverwendung eines grösseren institutionellen Kunden.

Aussichten 2010

Das zweite Semester dürfte sich im Rahmen des ersten Halbjahres entwickeln. Insgesamt erwartet die Glarner Kantonalbank in einem weiterhin anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld einen Reingewinn auf Vorjahresniveau.