«Reporter Skiland Schweiz»: Alles fuhr Ski!

Der Schweizer Wintertourismus macht schleichende, aber gewaltige Veränderungen durch. Die Schneefallgrenze steigt, die Popularität des Skisports ist nicht vergleichbar mit früher. «Reporter» blickt im Skiland Schweiz mit drei Reportagen zurück auf den Glanz vergangener Tage und auf die Herausforderungen von heute. Eine Reportage von Kathrin Winzenried. Sonntag, 24. Februar 2019, 22.15 Uhr, SRF.



(Symbolbild: zvg)
(Symbolbild: zvg)

In der ersten Reportage «Alles fuhr Ski!» erzählen die ehemaligen Skistars Marie-Theres Nadig, Peter Müller und Vreni Schneider vom Glanz vergangener Tage und berichten, was die Jugend von heute in den Schnee treibt. In der zweiten Reportage «Tauwetter und Tiefschnee am Wiriehorn» erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer einen Saisonstart im Diemtigtal, wo man sich emotional an den Winter klammert, aber strategisch auf den Sommer ausrichtet. Und im dritten Teil werden asiatische Fussgänger ins Skigebiet des Glacier 3000 zwischen Les Diablerets und Gstaad begleitet. Dort locken Fun-Events wie Hängebrücke oder Rodelbahn – Kritiker sprechen vom alpinen Disneyland.

«Reporter Skiland Schweiz»: Alles fuhr Ski!

Es gab Zeiten, da fuhr jedes Kind Ski, und die Profis auf der Piste waren die Helden der Nation. Was ist geblieben vom Glanz vergangener Tage? Gerade mal 17 Jahre alt war sie, als sie 1972 bei den Olympischen Spielen in Sapporo völlig überraschend Doppelgold holte: Marie-Theres Nadig. Gemeinsam mit Bernhard Russi, der damals aus Japan ebenfalls Gold heimbrachte, versetzte sie das Land in Euphorie. Skirennen am Fernsehen wurden zu Lagerfeuern der Nation.

«Ich bin Maite», stellt sich Marie-Theres Nadig daheim in ihrem Sportgeschäft in den Flumserbergen vor. Hier hat sie Skifahren gelernt, von hier aus startete sie ihre Weltkarriere. «Es gab bei uns damals ja nichts, ausser Skifahren!», sagt sie. Den grossen Brüdern habe sie nachgeeifert und sei von frühmorgens bis abends spät draussen im Schnee gewesen. Zu Fuss hoch und mit den Skiern runter. «Es waren andere Zeiten. Die Jungen haben heute viel mehr Möglichkeiten.»

Dem pflichten auch Peter Müller und Vreni Schneider bei. In den 80er-Jahren wurde er zum besten Schweizer Abfahrer, Vreni Schneider zur erfolgreichsten Skifahrerin. Jedes Kind kannte Peter und Vreni. «Es war eine verrückte Zeit», sagt Vreni Schneider.

Reporterin Kathrin Winzenried hat die Stars von einst besucht und wollte wissen, wie viel Skination noch in uns steckt. Dass die Namen von damals für die Jungen kein Begriff mehr, die Skirennen am Fernsehen kein Kollektivereignis mehr sind, mag das eine sein. Doch wie drückt es dieses Mädchen aus einem Zürcher Skilager auf der Skipiste in Elm aus: «Ich fahre Ski, weil es Spass macht.»