Revision vom Energierichtplan nach wie vor ein zentrales Thema

An der Hauptversammlung der IG Kleinwasserkraft konnte der Präsident auf die politischen Aktivitäten der IG im Vergangenen zurückblicken. Zentrales Thema nach wie vor der Energierichtplan, welcher die IG auch in nächster Zukunft beschäftigen wird. Weitere Themen waren die Arbeitssicherheit in Wasserkraftwerken. Dazu interessante Referate von Beat Wegmüller von der SUVA und Bruno Giger vom Arbeitsinspektorat des Kantons Glarus.



Präsident der IG Kleinwasserkraft
Präsident der IG Kleinwasserkraft

Wie der Präsident Hans-Peter Keller erklärte, wurde an den vergangenen fünf Vorstandssitzungen vor allem auch die Revision des Energieplangesetzes und der vom Regierungsrat angesprochene Systemwechsel diskutiert und eine entsprechende Strategie verabschiedet. Der Kanton Glarus habe parallel zu den Abklärungen der IG Kleinwasserkraft einem grossen Beratungsbüro einen Auftrag erteilt, im Zusammenhang mit dem Energieplan, die Bewertung von einigen Kleinwasserkraftwerken zu erstellen. «Dieses Thema wird uns und auch die Regierung in den kommenden Jahren bestimmt stark beschäftigen und sicher auch an Brisanz gewinnen.» Hier werde von enormen Summen gesprochen und die Regierung habe in den bisherigen Diskussionen eingesehen, dass eine Lösung für den Kanton mit sehr hohen Kosten verbunden wäre. «Die Verhandlungen gehen weiter und wir werden unseren Standpunkt klar und unmissverständlich vertreten.» Wie der Präsident betonte, seien aber erste Anzeichen einer Verständigung zu vermerken.

Für die IG Kleinwasserkraft hat diese Angelegenheit aber auch bezüglich Kosten für Rechtssicherheit und Beratung zusätzliche Kosten verursacht, welche sich auf die Jahresrechnung stark niederschlugen, wie Daniel Kobelt, Kassier der IG, kurz ausführte.

Arbeitssicherheit in Wasserkraftwerken


Die Arbeitssicherheit eines Wasserkraftwerkes, und sei es noch so klein, sei eine sehr komplexe und verantwortungsvolle Aufgabe, betonte Beat Wegmüller von der SUVA. Er ist zuständig für die Arbeitssicherheit bei den vielen Wasserkraftwerken und kennt in der Zwischenzeit auch die vielen Kleinwasserkraftwerke im Glarnerland. Dies war ein Grund, ihn zu einem kurzen Referat an der diesjährigen Hauptversammlung im Hotel Adler in Schwanden einzuladen. Seine Informationen wurden von den anwesenden Mitgliedern, welche in der Regel zugleich auch für die einzelnen Werke verantwortlich waren, mit grossem Interesse verfolgt. «Der Kraftwerkbetreiber hat die Pflicht und die klar definierte Aufgabe, für die Sicherheit seiner Mitarbeiter zu sorgen.» Wie Wegmüller erklärte, sei dies eine sehr umfangreiche Aufgabe, ende doch die Arbeit nicht ausschliesslich im Kraftwerke, sondern beziehe sich auch auf die Arbeiten ausserhalb. «So zum Beispiel im Wasserkanal oder beim Rechen», «hier können», so Wegmüller, «immer wieder tragische Unfälle beim Entfernen von Baumstämmen oder anderem Schwemmmaterial vorkommen.»

Sicherung und Einfriedung von Kraftwerken


Ein anderes, aber nicht minder wichtiges Thema ist die Sicherung und Einfriedung von Kraftwerken im Zusammenhang mit der Werkeigentümerhaftung. «Bruno Giger vom Arbeitsinspektorat des Kantons Glarus zitierte dazu die Worte einer Juristin: «Vor dem Richter und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand.» Dies soll heissen, so Giger weiter, dass ein Urteil nie sicher vorausgesagt werden kann, da jeder konkrete Fall anders beurteilt werden kann. «Für den Schutz von der Öffentlichkeit bestehen keine verbindlichen Richtlinien, hier ist der gesunde Menschenverstand gefordert.» Giger empfahl den Anwesenden, lieber einmal etwas mehr für den Schutz und die Sicherheit zu tun, als zu wenig. Im Glarnerland werde aber diesbezüglich sehr viel getan wie er sich immer wieder davon überzeugen könne. «Wir dürfen die Bevölkerung aber nicht unterschätzen, denn allzu oft führt Sorglosigkeit zu unerwarteten Ereignissen, welche für den Kraftwerkbetreiber zu grossen Problemen führen kann.»

An der diesjährigen Hauptversammlung nahmen insgesamt 19 Mitglieder, darunter erfreulicherweise auch drei Frauen, teil. Nach der Behandlung der Traktanden und einem kleinen Apéro mit interessanten Diskussionen begaben sich die Teilnehmer zu einer Besichtigungen der aktuellen Arbeiten beim Projekt Doppelpower und Seidendruckerei in Mitlödi.

*Edi Huber ist Pressebeauftragter der IG Kleinwasserkraft.