Risikoabschätzung Kärpf

In den letzten Jahren sind aus dem Kärpftor verschiedene Felsabbrüche in die Nordwestflanke des Kärpfs gestürzt. Zudem ist in diesem Bereich eine dauernd hohe Steinschlagaktivität festzustellen.



Naturgewalt: Der Abbruch vom 28. September. (Bild: Aschmann)
Naturgewalt: Der Abbruch vom 28. September. (Bild: Aschmann)

Die Gemeinde Luchsingen als Grundeigentümerin hat darum eine geologische Gefahrenstudie für den betroffenen Bereich erstellen lassen.
Sie kommt zu folgenden Ergebnissen:
• Der Firn zieht sich zurück. Die Hänge sind erst wenige Jahre, den Sommer über, fast schneefrei.
• In den letzten Jahren wurden Felspartien freigelegt, welche früher vollständig mit Schnee und Hangschutt bedeckt waren.
• Die Verwitterungsprozesse und die Erosion im Fels und an den Hängen haben sich beschleunigt.
Vereinfacht ausgedrückt, ist der Boden nicht mehr ganzjährig gefroren (Permafrost), darum verlieren die Schutthänge an Stabilität und können die darüber liegenden Felsen nicht mehr genügend stützen. Die Felsen verlieren somit ihr Fundament. Gemeinderat Luchsingen


Empfehlungen aus der Studie:
• Berggänger und Wanderer sollten sich nie ins Sturzgebiet des Kärpftors begeben, dazu gehört der ganze Schuttkegel- und erweiterte Auslaufbereich an der Nordwestflanke sowie der Hang bis hinauf zur Krete.
• Für den Weg von der Leglerhütte zur Kärpfscharte sollte eine alternative Route geprüft werden. Der Weg liegt zwar ausserhalb der derzeit aktivsten Sturz- bez. Ablagerungszone, doch auch dieser führt durch eine Zone beim Chli- und Grosskärpf, in welcher durch die "normale Verwitterung" jederzeit mit Steinschlägen und Felsabbrüchen gerechnet werden muss.
• Wanderer / Berggänger sollten mit Hinweistafeln auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden.


Aufgrund der Studienergebnisse empfiehlt die Gemeindebehörde von Luchsingen, im besagten Gebiet die markierten Bergwege nicht zu verlassen