Roger Rychen zum Fünften?

Auf den Matten in Niederurnen wird traditionell die Schwingfestsaison im Glarnerland eröffnet. Nach seinem Sieg am Lichtmess-Schwinget bietet sich Roger Rychen beim Heimspiel die nächste Gelegenheit auf einen regionalen Festsieg.

 



Roger Rychen (Bild oben gegen Roman Vestner am Bergschwinget Klöntal 2017) startet in Niederurnen als Favorit. (Bild: j.heer)
Roger Rychen (Bild oben gegen Roman Vestner am Bergschwinget Klöntal 2017) startet in Niederurnen als Favorit. (Bild: j.heer)

Dies wäre ein Erfolg mit geschichtsträchtigem Charakter. Vier Mal bereits hat Roger Rychen den Heimanlass in der MZH Linth-Escher gewonnen. 2014 belegte er neben Peter Horner Rang 1b, die letzten drei Jahre zierte Rychen stets alleine die Ranglistenspitze. Vier Siege aneinander reihte zwischen 1980 und 1983 auch Hans Hämmerli (Niederwil) – fünf Siege in Serie, das gelang noch keinem Schwinger in der Geschichte des seit 1945 bestehenden Anlasses. Rychen ist der einzige gemeldete Schwinger mit dem Status «Eidgenossen» (Schwinger, der im Besitz eines Eidgenössischen Kranzes ist) und darum in der Favoritenrolle. Dies erst recht nach seinem brillianten Auftritt in Gais, wo er den Lichtmess-Schwinget mit sechs gewonnenen Gängen, gegen namhafte Gegnerschaft, dominierte.

Zahlreiche Aussenseiter

Trotzdem hat es einige namhafte Mittelschwinger im Teilnehmerfeld, die ebenfalls Siegesambitionen hegen und die für Rychen ein echter Prüfstein darstellen. Allen voran die beiden Gasterländer Pirmin Gmür und Dominik Oertig. Gmür schwang 2017 berufsbedingt für die Luzerner Farben, ab dieser Saison gehört der Ammler wieder seinem «Stammverein» dem Rapperswiler Verband an. Am Lichtmess-Schwinget zeigte er wie Rychen einen starken Auftritt. Der technisch visierte Oertig zeigte 2017 seine bislang beste Saison mit gleich sechs Kranzgewinnen. Auch der Oberländer Christian Bernold und Marco Nägeli vom Schwingklub am Albis, beides Teilverbandskranzer, gehören zum erweiterten Favoritenkreis. Die Appenzeller werden angeführt vom zähen Martin Roth.

Schwyzer und Berner Gäste

Traditionell sind in Niederurnen Gäste der benachbarten Innerschweizer Schwingklubs March-Höfe und Einsiedeln zugelassen. Die Einsiedler entsenden Roland Kälin und Daniel Inderbitzin als ihre grössten Hoffnungen, die Ausserschwyzer werden von Ringer Dominik Streiff und Joel Kessler angeführt. Da der Schwingklub Niederurnen am Landgemeindesonntag zum Jubiläum des Schwingklub Worblental ans Mittelländische Schwingfest nach Habstetten BE eingeladen ist, sind im Gegenrecht diesen Sonntag (25. 2.) auch Berner Gäste in Niederurnen zugelassen. Angeführt werden die zehn Berner von Alfred und Bruno Graber, beides Brüder des vierfachen Eidgenossen Willy Graber.

Einheimische Hoffnungen

Rychen kann beim Heimspiel auf die Unterstützung aus den eigenen Reihen zählen. Dazu gehören in erster Linie die beiden Kranzer Reto Landolt (Näfels) und Christian Jöhl (Mollis). Aber auch die aufstrebende Generation um Christian Pianta (Mollis), Christian Schnyder (Näfels), Sämi Horner (Ennenda), Thomas Riedi, (Netstal), den Gebrüder Michael und Andreas Laager (Mollis) und Patrik Schiesser (Linthal) streben eine gute Platzierung an. Hingegen fehlt erstmals seit vielen Jahren Peter Horner auf der Schwingerliste. Der zurückgetretene Eidgenosse hat am Einteilungspult bereits ein neues Amt. Auch in diesem Jahr wartet auf den Sieger ein Lebendpreis, ein Kalb aus dem Stall von Fritz Fischli (Mollis). Der Anlass steht unter dem Patronat des Schwingklubs Niederurnen mit Präsident Fridolin Beglinger an der Spitze. Anschwingen in der MZH Linth-Escher ist um 11.00 Uhr.