Roger Rychens dritter Streich

Lokalmatador Roger Rychen siegte zum dritten Mal in Serie am Hallenschwinget Niederurnen. Im Schlussgang besiegte er den Appenzeller Marcel Kuster. Nicht mit Rychens Triumphzug mitziehen konnten die übrigen Glarner.



Roger Rychens dritter Streich

Am Freitag wurde Roger Rychen vor 300 geladenen Gästen Zweiter hinter dem gegebenen Sieger, Abfahrtsweltmeister Patrick Küng, an der Glarner Sportlerehrung in der lintharena in Näfels. Dies, nachdem es der Molliser als erster Schwinger in die Auswahl zum besten Glarner Sportler des Jahres schaffte. Zwei Tage später holte sich der Molliser den dritten Sieg am klubeigenen Hallenschwinget Niederurnen. 2014 wurde Rychen Co-Sieger mit Peter Horner, 2015 siegte er erstmals alleine, was er nun auf den Matten eindrücklich wiederholte. «Obwohl die Erwartungen in meinem Umfeld hoch waren, versuchte ich locker den Wettkampf anzugehen, was mir auch gelang.» Dementsprechend erfolgreich war sein Start. Rychen besiegte im Anschwingen Roland Kälin und Pirmin Gmür. Im dritten Gang musste er gegen Bruno Nötzli sein einziges Unentschieden hinnehmen. Dies tat dem Schwyzer, der bereits im Anschwingen gegen Marcel Kuster stellte, deutlich mehr weh als dem Glarner. Nötzli sah sich dadurch frühzeitig zurückgebunden. Rychen blieb durch das Unentschieden, gemeinsam mit vier anderen Athleten, zur Halbzeit mit 28,75 Zählern an der Ranglistenspitze.

Stärken des Gegners studiert

Mit Siegen über Roman Wittenwiler und Martin Roth verteidigte der Landwirt, angestellt bei einem Lohnunternehmer in der Region, seine Position. Mit 0,75 Punkten Vorsprung und dem Wissen, dass ihm ein Unentschieden zum alleinigen Festsieg reicht, stieg Rychen in den Schlussgang. Dabei traf er auf Marcel Kuster. «Die gefährlichen Konterschwünge des Appenzellers waren mir bekannt. So wollte ich ihm keine Gelegenheit gewähren und ergriff von Beginn an mit dosiertem Risiko die Initiative.» Mit Erfolg: In der achten Minute gelangte der Molliser mit einer Kurz/Kreuzgriff-Kombination zu einem viel umjubelten Sieg.

Marcel Kuster fiel durch den verlorenen Endkampf auf Rang 5 zurück. Der Appenzeller Mitfavorit startete mit zwei Gestellten gegen Bruno Nötzli und Reto Landolt wenig verheissungsvoll. Dank drei Zehnern reichte es dem Fussstich-Spezialisten doch noch in die Endausmarchung.

Schwyzer Gäste mannschaftlich geschlossen


Hinter Rychen gelangte der Thurgauer Ernst Bühler auf den Ehrenplatz. Dem Sieger vom Verbandsnationalturntag im vergangenen Herbst in Bilten gelangen vier Siege und zwei Unentschieden. Platz drei belegen gemeinsam der Appenzeller Martin Roth und der Ausserschwyzer Nichtkranzer Dominik Streiff. Roth kämpfte in einem umkämpften Duell mit Rychen um den Schlussgangeinzug, Streiff verdiente sich den Spitzenplatz dank eines abschliessenden Erfolges über den Näfelser Christian Schnyder. Während nebst Streiff die Gäste aus dem Kanton Schwyz mit Daniel Inderbitzin und Roland Kälin (gemeinsam im Rang 4) weitere Spitzenresultate erzielten, musste Favorit Bruno Nötzli mit Rang 5 vorliebnehmen. Der einzige Eidgenosse im Teilnehmerfeld stellte nebst den beiden Schlussgangteilnehmern auch noch mit dem Zweitplatzierten Ernst Bühler im fünften Gang.

Durchzogene Bilanz


Bei frühlingshaften Temperaturen, bei denen der Anlass gut auch im Freien abgehalten hätte werden können, verpassten es die übrigen Glarner, Rychens Sieg zu umrahmen. Als zweitbeste Athleten folgen gleich vier Glarner erst auf Rang neun. Christian Schnyder (Näfels) lag mit drei Siegen, einem Gestellten und einer Niederlage in einer günstigen Lage, doch zuletzt musste er Dominik Streiff den Vortritt gewähren. Christian Jöhl (Näfels) brachte es auf drei Siege und drei Niederlagen, wobei die letzte gegen Daniel Inderbitzin umstritten war. Dasselbe Notenblatt wies Nachwuchsmann Simon Trümpy (Ennenda) auf, der zum Abschluss über Charly Wattenhofer siegreich blieb. Nicht in die Gänge kam die Nummer zwei im Lande des Fridolins, Peter Horner (Glarus). Sein Notenblatt zieren vier Punkteteilungen.

Patrik Schiesser mit drei Siegen

Im Rang 10 folgen mit Reto Landolt (Näfels) und Patrik Schiesser (Linthal) zwei weitere Glarner. Landolt vergab einen sonnigen Platz mit einer nicht zwingenden Niederlage, zuletzt gegen den jungen Prättigauer Jann Bärtsch. Für Schiesser sind die drei Siege indes als Erfolg zu werten. Ebenfalls auf drei Siege brachte es Sämi Horner (Ennenda), der mit einem weiteren Viertelpunkt Rückstand Rang 11 erlangte.