Nach einem bunten Liederstrauss, vorgetragen durch den Fryberg-Chor unter der Leitung von Alois Gisler, blendete Kantonalpräsident Joseph Müller-Büche in seinem Jahresbericht an der Delegiertenversammlung in Rüti zurück auf das Kantonal Gesangfest 2016 in Niederurnen. Schade sei gewesen, dass aus dem geplanten zweitägigen Grossanlass wegen zahlreichen anderen Sängerfesten nur ein eintägiger Event wurde. Aber immerhin hätten sich fast 40 Chöre, davon etwa die Hälfte aus dem GLKGV, den Experten zu einer Bewertung gestellt. «Wir dürfen stolz auf diesen Junisamstag zurückblicken, auf ein tolles Fest mit vielen guten, zum Teil sogar exzellenten Leistungen unserer Chöre.»
Kritik an der Fahrtsteilnahme
Ein bedeutender Anlass des GLKGV sei zweifellos die gesangliche Mitgestaltung der Näfelser Fahrt, fuhr Müller fort. So sei es auch in den Statuten festgehalten. Der Kantonalpräsident kritisierte sodann die magere Teilnahme an der Fahrt 2016, wo gerade mal etwa 40 Sängerinnen und Sänger teilnahmen. So könne es nicht weitergehen, denn so laufe der Verband Gefahr, sich zu blamieren. «Entweder wir stellen uns auch künftig hinter diese einmalige Möglichkeit des gesanglichen Auftritts und nehmen daran teil, oder wir stellen diesen Auftritt als Ganzes infrage», stellte Müller deutlich fest.
Ein erfreulicheres Thema seien aber all die Aktivitäten der verschiedenen Chöre mit Konzerten, Kirchenauftritten, Unterhaltungsabenden oder traditionellen Kränzlis. 139 Mal sind die verschiedenen Chöre im vergangenen Vereinsjahr gesamthaft in der Öffentlichkeit aktiv gewesen.
Präsident kündigt Rücktritt an
Der Vorstand des Kantonalvereins hat sich auch Gedanken über die Vereinszukunft gemacht. So müsse diskutiert werden, ob beispielsweise ein Kantonal Gesangfest in der jetzigen Form noch zeitgemäss und attraktiv genug sei, oder ob man ein Chorfestival oder einen Chorwettbewerb durchführen und sich mit Nachbarverbänden zusammenschliessen solle, erklärt der Kantonalpräsident. «Beispielsweise etwa einen Glarner-Bündner-Gesanganlass ins Auge fassen.» Um diese Zukunftsplanung solid und sogar ein bisschen visionär anzugehen, soll der Kantonalvorstand im nächsten Jahr um drei weitere Mitglieder aufgestockt werden. Gleichzeitig kündigte Joseph Müller an, sicher zur Überraschung der Anwesenden, dass an der Delegiertenversammlung 2018 ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt werden müsse.
Zehn Ehrungen
Die statutarischen Geschäfte der Versammlung wurden wie stets diskussionslos verabschiedet. Kassier Christoph Bächtiger durfte von einem erfreulichen Kassabestand berichten, und Kantonaldirigentin Vreni Lins stellte die zu singenden Lieder an der Näfelser Fahrt 2017 vor. Ergreifend wie immer war die Ehrung der Verstorbenen mit dem gemeinsam gesungenen Lied «Alles Leben strömt aus dir».
Zur Versammlung in der Mehrzweckhalle in Rüti durfte Müller auch verschiedene Gäste wie SCV-Zentralpräsident Claude-André Mani willkommen heissen. Grussworte überbrachten Regierungsrat und Kulturminister Benjamin Mühlemann und Mathias Vögeli, Gemeindepräsident Glarus Süd. Am Schluss der Versammlung standen wie immer die Ehrungen: Zehn Sängerinnen und Sänger konnten für ihre langjährige Mitgliedschaft von 30 bis 50 Jahren geehrt werden.
Ehrungen
Kantonale Veteranen (30 Jahre): Hansjörg Gyr, Song Line Chor Ennenda; Helen Castelberg, Singkreis Mollis; Peter Zweifel, Volksliederchor, Braunwald.
Eidgenössische Veteranen (35 Jahre): Heinz Brühwiler, Männerchor Elm; Anita Stauffacher-Leuzinger, Fryberg-Chor; Erika Blumer, Singkreis Mollis.
50 Jahre: Hans Fischli, Bruno Twerenbold, beide Männerchor Näfels; Albrecht Zweifel, Männerchor Linthal; Fridolin Baumgartner, Dirigent Sooler Chor.