Rückenwind für Linth Wind

Letzte Woche lud die glp des Kantons Glarus zu einem Feierabendgespräch in die Zigerribi Oberurnen. Thema des Abends war der geplante Windpark in Glarus Nord.

 



Béatrice Langraf
Béatrice Langraf

In der Linthebene könnten bald fünf Windräder drehen, erklärte Béatrice Langraf, Interwind AG, beim Feierabendgespräch der glp in der Zigerribi Oberurnen. Vor über zehn Jahren hat der Kanton Glarus Windmessungen beim Autobahnzubringer Niederurnen durchgeführt. Die Resultate der damaligen Messung zeigten zwar, dass Wind vorhanden ist, jedoch nur im Gebiet westlich des Mastes; rund um Bilten. Heinrich Schmid, Landwirt aus Bilten, beschloss vor drei Jahren dann zusammen mit Josef Gisler von der IBG in Bilten das Projekt neu aufzurollen und weitere Messungen durchzuführen. Fachlich begleitet wurde dieses Vorhaben durch Béatrice Langraf und Mehmet Hanagasioglu von der Interwind AG. Beim Schmidhof wurden anschliessend während zwei Jahren auf einem Messmast mit einer Höhe von 50 Metern die Winde erfasst und ausgewertet. Für die Bewilligung eines solchen Windparks sind umfangreiche Studien und für die Baueingabe auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig. Entsprechend fanden im Sommer 2011 die ersten Gespräche mit der Vogelwarte Sempach und der Stiftung Fledermausschutz statt. Erste Ergebnisse konnten in Anwesenheit der lokalen Umweltverbände (WWF, pro natura) vorgestellt werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass keine Ausschlusskriterien vorliegen und das Konfliktpotenzial in weiteren Studien untersucht werden kann. Das aktuelle Projekt geht von Investitionskosten von 35 bis 45 Millionen Franken aus, dazu müssen Investoren gesucht werden. Der Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Glarus Nord hat beschlossen, sich an einer Planungsfirma mit dem Namen Linth Wind AG mit einer Minderheit zu beteiligen.

Vom Abschluss eines ähnlichen Projektes konnte der zweite Gast, Josias Gassner, Nationalrat Graubünden, berichten. In Haldenstein nahe von Chur konnte nämlich dieses Jahr das grösste Windrad der Schweiz in Betrieb genommen werden. Der Grünliberale zeigte sich von der neuen Errungenschaft sichtlich begeistert. «Zusammen mit der Förderung der Solarenergie, könne so die Energiewende erfolgreich praktiziert werden.» Dass das Projekt realisiert werden konnte, dazu brauchte es eine grosse Portion Hartnäckigkeit. Etwas, das er den Personen hinter der Linth Wind AG für die Realisierung ihres Projekts auch wünscht. Mit über 30 interessierten Personen war das Feierabendgespräch der glp dabei auch sehr gut besucht.