Rücktritt von VR-Präsident Mathias Jenny

Auf die 26. Generalversammlung der Mövenpick Raststätte Glarnerland AG hat der amtierende Verwaltungsrats-Präsident, Mathias Jenny, seinen Rücktritt nach 21 Amtsjahren erklärt. glarus24.ch sprach mit ihm über diese sehr bewegte und interessante Zeit.



Rücktritt von VR-Präsident Mathias Jenny

glarus24.ch: Herr Jenny, nach 21 Jahren als VR-Präsident der Mövenpick Raststätte Glarnerland AG treten Sie von Ihrem Amt zurück. Wann wurde diese AG gegründet und wie lange sind Sie bereits Aktionär?

Mathias Jenny: Gegründet wurde die Raststätte Glarnerland AG im Jahre 1985. Im Mai 1986, wurden die Publikumsaktien herausgegeben, seither bin ich Aktionär. Ich wurde an der Generalversammlung 1991 in den Verwaltungsrat gewählt und wurde sofort zum VR-Präsidenten ernannt. Zuvor amtete ich mit meiner Firma M. Jenny Treuhand AG als Revisionsstelle. Ich habe die Mövenpick Glarnerland AG seit der Anfangsphase begleitet, indem ich damals die ganzen Gründungsakten und -Unterlagen (Statuten, Öffentliche Urkunde, Handelsregisteranmeldung usw.) ausgearbeitet habe. Die treibenden Kräfte für die Gründung dieser Gesellschaft waren zu jener Zeit alt Stände- und Regierungsrat Kaspar Rhyner und Heinrich Zogg, beide haben sich damals mit grossem Engagement und Herzblut für dieses Projekt eingesetzt. Es war eine sehr bewegte und turbulente Zeit, bis es dann endlich zur eigentlichen Gründung kam. Vor der Eröffnung im 1986 konnte das Publikum 1600 Namenaktien zu nominell 500 Franken erwerben, die zum grössten Teil in die Hände von Glarner Unternehmen oder Privatpersonen gelangten. Darum ist die jeweilige Generalversammlung auch gleichzeitig ein Treffen von Glarnerinnen und Glarnern und das in einem sehr familiären Rahmen.

glarus24.ch: In den verflossenen 21 Jahren hat sich bei der Raststätte sicher sehr viel verändert. Können Sie uns in kurzen Worten die für Sie wesentlichsten Veränderungen nennen?

Mathias Jenny: Wesentliche Veränderungen sind in diesen Jahren nicht erfolgt. Auch noch heute wird die Raststätte nach dem gleichen Konzept betrieben. Marché bietet hohen Anspruch an Frische und Qualität, zelebriert das Kochen vor den Augen des Gastes und bietet eine ungezwungene Marktatmosphäre. Nach wie vor haben wir immer noch die gleichen Betreiber Marché, BP und Shell. Sie sind die drei wichtigen Hauptträger. Auch bezüglich der Grösse, des Umfangs und der Anzahl der Sitzplätze hat sich seit dem Anfang nichts geändert. Lediglich das Outfit wurde in den verflossenen Jahren in den Restaurants, Shops und Tankstellen mehrmals verändert. Bereits seit Beginn ist die Infostelle dabei, wobei hier die einzige Bewegung in deren Trägerschaft bestand. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass der «Burger King» seit seiner Eröffnung vor drei Jahren sehr erfolgreich arbeitet.

glarus24.ch: Was war für Sie während Ihrem Präsidium der eindrücklichste Moment? Und was auf der andern Seite die grösste Enttäuschung?

Mathias Jenny: Eine eigentliche Enttäuschung habe ich nie erlebt und sonst hätte ich diese sicher bereits wieder vergessen. Die verflossenen 21 Jahre waren für mich sehr erfreulich. Wir hatten stets eine sehr gute, konstruktive und intensive Zusammenarbeit im Verwaltungsrat. Vor allem auch mit den Vertretern der drei Grosskonzerne Mövenpick, BP und Shell pflegten wir ein gutes Einvernehmen. Einziger Negativpunkt war für uns, dass sich die Behörde damals nicht mehr eingesetzt hat, als die Bewilligung für eine Autobahnraststätte «Bergsboden» zur Diskussion stand. Zusammenfassend kann ich feststellen, dass die Mövenpick Raststätte Glarnerland AG nach wie vor eine Erfolgsgeschichte ist und ich bin überzeugt, dass diese auch nach meinem Rücktritt mit dem neuen VR-Präsidenten ihre Fortsetzung findet. Die Autobahnraststätte in Niederurnen wird dank ihrem sehr hohen Qualitätsstandard und bezüglich der Freundlichkeit des Personals als eine der Besten ihrer Branche bezeichnet, was für uns eine erfreuliche Bestätigung unseres Einsatzes ist.

glarus24.ch: Sie treten nun als Präsident des VR zurück. Bleiben Sie der AG weiterhin als Aktionär erhalten oder übergeben resp. veräussern Sie Ihren Aktienanteil?

Mathias Jenny: Ich bleibe selbstverständlich Aktionär und werde auch zukünftig an der Generalversammlung teilnehmen. Ich werde mich in den Kreis der Aktionäre setzen und die Geschäfte interessiert verfolgen.

glarus24.ch: Übrigens, wie immer wieder zu vernehmen ist, die Aktien der Raststätte Glarnerland sind sehr begehrt. Gibt es überhaupt für einen Normalsterblichen eine Chance, an eine solche Aktie heranzukommen und wenn ja, wie?

Mathias Jenny: Ich kann vorwegnehmen: Aktien der Raststätte Glarnerland werden sehr, sehr spärlich gehandelt. In der Regel bleiben die Aktionäre mit der Gesellschaft treu verbunden, dadurch findet praktisch kein Aktienhandel statt. Die Aktien werden innerhalb den Aktionären resp. in den entsprechenden Familien oder Firmen weitergegeben. Sie sind trotzdem begehrt, es besteht eine Warteliste von Kaufinteressierten, die gerne in den Besitz solcher Aktien kommen möchten.

Vielen Dank für das offene und sehr informative Gespräch. glarus24.ch wünscht Ihnen in Ihrem zweiten Ruhestand weiterhin alles Gute und noch viele schöne Stunden im Kreise Ihrer Familie und viel Spass mit Ihren Enkelkindern.