«Ruhn! Sie sind entlassen!»

Mit den Worten «Ruhn! Sie sind entlassen!» von Kreiskommandant Major Walter Rhyner endete der offizielle Teil der Entlassungsfeier für gut 100 Wehrmänner des Jahrgangs 1978 und einige Jüngere, die alle ihre Diensttage schon vorzeitig hinter sich gebracht hatten. Eine einzige Frau, die Obergefreite Evelyn Thut, aus Engi war dabei.



«Ruhn! Sie sind entlassen!»

Es herrschte A bis Z ein liebenswürdiger Ton – der schon an dem kürzlich in Elm durchgeführten Rekrutenorientierungstag geherrscht hatte. Und es hiess auch Entlassungsfeier und nicht mehr wie früher Entlassungsinspektion.

Gut organisierte, schnelle Materialrückgabe

Es hatte in einem Nebengebäude des Zeughauses Glarus begonnen, wo die meisten Ausrüstungsgegenstände obligatorisch oder auch freiwillig abgegeben wurden und man, sofern erwünscht, den Weiterbesitz der persönlichen Waffe (Gewehr oder Pistole) regelte. Und dabei eine Art Schutzgebühr von 30 bis 100 Franken zahlte. Die Sturmgewehre werden vom Bund noch von halbautomatischen in Einzelschusswaffen umgeändert. Für die Rückgabe hatte Hanspeter Cadonau den traditionellen Parcours mit vielen Behältern eingerichtet, unterstützt von Zeughausmitarbeitern und Schiessplatzangestellten aus Wichlen. Peter Zweifel prägte auf die in Privatbesitz übergehenden Waffen ein «P».

Die Materialrückgabe erfolgte wie üblich sehr schnell und selbstverständlich diszipliniert.

Man traf sich dann im «Adler» Schwanden zum zunächst feierlich und hernach kulinarischen Teil. Der Militärtrompeterverein schmetterte unter der Leitung von Benjamin Mühlemann mit Applaus aufgenommene Militärmusik.

Gäste waren u.a.: die Gemeindepräsidenten von Glarus Süd, Dr. Thomas Hefti, und Glarus Nord, Martin Laupper, Major Hans Jörg Riem, Präsident der Offiziersgesellschaft, und Oberst Mathias Vögeli, Hauptabteilungsleiter Militär und Zivilschutz.

Ansprache des Landammanns

Landammann Dr. Andrea Bettiga, Chef Sicherheit und Justiz, dankte namens des Regierungsrates den Wehrmännern für ihre Diensterfüllung und unterstrich, dass die Entlassung aus der Wehrpflicht keine Entlassung aus der staatsbürgerlichen Verantwortung sei, die in den Gemeinden, Parteien und Vereinen wahrgenommen werden müsse. Es habe sich in letzter Zeit vieles verändert und es werde sich weiterhin viel ändern. Das sei eine Herausforderung, der man sich stellen müsse. Bettiga zitierte dazu Kennedys berühmte Worte: «Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann – fragt, was ihr für euer Land tun könnt.»

Walter Rhyner würdigte noch drei Leute, die ihre gesamte Dienstzeit ohne «Friktionen», zum Beispiel Verschiebungsgesuche, in aller Selbstverständlichkeit erfüllt haben.

Der Landammann und Oberst Vögeli überreichten das Erinnerungsmesser, das noch die traditionelle Aufschrift «Als Anerkennung. Militärdirektion des Kantons Glarus» trägt. Dieses Messer erhielten auch die verdienten Militärtrompeter Hans Rudolf Forrer und Werner Nussbaum. Es gab auch noch eine «Geschenkbox» mit einer Schokolade und mit Militärbiscuits – sozusagen als kulinarische Erinnerung an die Dienstzeit. Mit der Landeshymne und der letzten Achtungstellung wurde der offizielle Teil abgeschlossen, und man erlabte sich am Menü aus der «Adler»-Küche.