«Runder Tisch» soll Kirchenzukunft planen

Die Synode hat am Donnerstag eine Kommission eingesetzt, die einen «Runden Tisch» zur finanziellen und strukturellen Zukunft der reformierten Glarner Kirche ins Leben rufen soll. Fragen gab es nur zum Vorgehen.



Elm; Randolph Dürst
Elm; Randolph Dürst

Zwar schloss die Rechnung 2010 wesentlich besser ab als budgetiert, dennoch bereiten die prognostizierten finanziellen Engpässe in den reformierten Kirchgemeinden und der Glarner Landeskirche Sorge. Die von Hans Thomann, Ennenda, geleitete Synode hat am Donnerstag gemäss Antrag des kantonalen Kirchenrates eine Kommission eingesetzt mit dem Auftrag, bis spätestens zur Herbst-Synode vom 17. November einen «Runden Tisch» zur finanziellen und strukturellen Zukunft der Glarner Kirche ins Leben zu rufen und über die bis dahin erarbeiteten Ergebnisse zu berichten.

Eventuell Strukturen anpassen

Der «Runde Tisch» soll erstens eine Gesamtschau über die gegenwärtige und zukünftige finanzielle Situation von Landeskirche und Kirchgemeinden erarbeiten. Zweitens soll er «allgemein akzeptierte» Vorschläge für die Gewährleistung des finanziellen Gleichgewichts der Glarner Kirche unterbreiten. Und drittens (damit zusammenhängend) eine «eventuelle Anpassung der Strukturen der Glarner Landeskirche». Beteiligte sollen alle Kirchgemeinden, der kantonale Kirchenrat, die Pfarrerschaft, das Synodepräsidium, das Sekretariat, die Geschäftsprüfungskommisison sowie in einer weiteren Phase eventuell auch die «reformierte Bevölkerung in geeigneter Form» sein.

Der Antrag blieb an der Synode inhaltlich unbestritten, Fragen gab es lediglich zum Vorgehen. Einzelne Synodale wollten keine Kommission einsetzen, da dies unnötig sei. «Die Synode kann beschliessen, wir machen einen ‚Runden Tisch’, fertig», meinte beispielsweise Ganda Schenk aus Niederurnen. Die grosse Mehrheit der Synode stimmte jedoch dem Antrag des kantonalen Kirchenrates zu. Das Büro wird nun eine siebenköpfige Kommission ins Leben rufen, die spätestens Anfang August ihre Arbeit aufnehmen soll.

Eine weitere Gruppe wird sich der inhaltlichen Zukunft der Glarner Kirche annehmen: Nach dem sehr gut besuchten Anlass vom 5. März zum Thema Generationenkirche soll die Aufbruchstimmung genutzt werden. Eine informelle Spurgruppe wird sich mit dem weiteren Vorgehen befassen und auch bereits geäusserte Bedenken aufnehmen, wie Pfarrer Ulrich Knoepfel, kantonaler Kirchenratspräsident, an der Synode sagte.

Weitere Geschäfte im Überblick

Der kantonale Kirchenrat legte die Bilanz zur Legislatur 2006 bis 2010 sowie die Legislaturziele 2010 bis 1014 vor. Auf Rückfrage von Andreas Hefti, Glarus, sagte Ulrich Knoepfel, dass bei den Zielen die Struktur der Glarner Kirche sowie die Kirchenidentität Priorität hätten.

Genehmigt wurden der Rechenschaftsbericht des kantonalen Kirchenrates über das Amtsjahr 2010 sowie der Bericht der Geschäftsprüfungskommission unter Leitung von Willi Hunziker. Letzterer sprach von einem «interessanten und bewegten Jahr». Die Herausforderungen an die Kirche seien gross, doch stellten Herausforderungen und Krisen immer auch eine Chance dar, «sich auf Neues einzulassen», so der GPK-Präsident.

Gutgeheissen wurde die Jahresrechnung 2010, in der Quästor Markus Ramseier einen Verlust von rund 32 000 Franken ausweist. Budgetiert war ein Rückschlag von rund 218 000 Franken gewesen. Das wesentlich bessere Resultat ist vor allem auf einen geringeren Rückgang bei den Steuereinnahmen und höhere Erträge bei der Wertschriftenanlage zurückzuführen. Die Synodalen nahmen zudem Kenntnis vom Finanzausgleich 2012.

Die Synode begann mit einem gemeinsamen Lied und endete mit einem gemeinsamen Apéro samt Teilete. Damit wollte der kantonale Kirchenrat die motivierte Stimmung vom 5. März aufgreifen und mit einem ungezwungenen Gedankenaustausch weiterführen.