Ruth Illi – 50 Jahre als Organistin tätig

Ein seltenes, in seiner Art erfreuliches Jubiläum feiert demnächst die in Ennenda wohnhafte und zuweilen recht stark engagierte Organistin Ruth Illi. Was sich über diese fünf Jahrzehnte hinweg alles ereignet hat, kann im Detail nicht erfasst werden. Dass sich die sehr vielseitig und kenntnisreich tätige «Jubilarin» an verschiedensten Orten als geschätzte und anerkannte Musikerin einen verdient hohen Bekanntheitsgrad erworben hat, ist nicht zuletzt den zahlreichen Auftritten zu verdanken.



(Bild: p.meier)
(Bild: p.meier)

Neben der Tätigkeit als Organistin hat Ruth Illi lange und gewissenhaft an der Glarner Musikschule unterrichtet und gewiss vielen Jugendlichen einen nachhaltig bewegenden Zugang zur Musik vermittelt und damit grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten weitergegeben. Und für diese Arbeit und das Heute gebührt ihr ein uneingeschränkt grosses Dankeschön.

Neben der Tätigkeit als Organistin und – früher – Musiklehrerin nimmt sie sich oft Zeit, um bei Probearbeiten dabei zu sein, auf Kurzauftritte und Konzerte hinzuarbeiten. Das bedingt zuweilen lange Präsenzzeiten und gewissenhaftes Erarbeiten. Und dass so zwischendurch auch Zeit bleibt, um musikalische Anlässe zu besuchen und zu geniessen, ist so etwas wie ein stiller Lohn.

Die gebürtige Schaffhauserin war einst Lehrerin, wandte sich dann aber der Musik zu. Ab Januar 1969 war das in Obstalden der Fall, Ennenda schloss ab 1971 über 17 Jahre hinweg an, bevor Ruth Illi zwischen 1988 und 1991 in Mollis wirkte und ab 1991 während sechs Jahren in Mitlödi tätig war. Ihre Liebe zur Orgelmusik bewies sie gewiss, als sie in Mitlödi für die Orgel zwei Register stiftete und das Einweihungskonzert mit dem Orgelexperten Jakob Wittwer anbieten konnte. Diese grosszügige und nicht selbstverständliche Geste fand unlängst wieder Erwähnung.

Und weil in Ennenda eine wirklich prachtvolle, sorgsam gepflegte Orgel steht, zog es Ruth Illi am Bettag 1997 wieder an die einstige Stätte ihres Wirkens zurück. Sie hält der Kirchgemeinde bis heute die Treue und hat beinahe ein Übermass an Begegnungen mitgestaltet, traurige, fröhliche, festliche und kurzweilige, auch fordernde Momente gehören dazu. Bei Anlässen aller Art ist die Jubilarin auf zahlreiche Wünsche aller Art eingegangen, einfühlsam und gekonnt. Mit ihrem Spiel hat sie eine grosse Zahl an Gefühlen zu wecken gewusst, Anteilnahme und Vergnügliches, Trauer und Folklore gehören dazu.

Und in diese Aufzählung gehören beispielsweise die beinahe unzähligen Konzerte mit Gesangssolisten, Ensembles und einzelnen Instrumentalisten. An fixen Daten waren diese Begegnungen am jeweiligen Nachmittag angeboten – über einige Jahrzehnte hinweg. Die stark beachtete und enorm geschätzte Tradition endete vor sieben Jahren. Und Ruth Illi organisierte praktisch alles im Alleingang, mit der Verpflichtung der jeweils Mitwirkenden, dem Aushang der Flyer, finanziellen Abrechnungen bis hin zum gemeinsamem Verweilen nach dem Konzert. Wenn man mit Rumstöbern beginnt, fallen das Blockflötentrio O `Henry, Ana Djordjevic, die Fränzlis da Tschlin, die Hornisten Esther und Martin Ackermann, der Trompeter Vaclav Medlik, das Chinderjodelchörli Glarnerland und andere auf.

Einer der besonderen Höhepunkte fällt in den Mai 2017, als das 50-Jahr-Jubiläum der Mathis-Orgel in der Kirche gefeiert werden konnte. Mit ihren 19 Registern, den 1234 Pfeifen und dem Gesamtgewicht von 4500 Kilogramm ist sie die erste der im Kanton gefertigten Orgel aus Näfels, damals noch unter der Ägide von Manfred Mathis.

Und wenn nun an dem um 09.30 Uhr beginnenden Gottesdienst zum 1. Dezember in der Kirche Ennenda der offizielle, sehr verdiente Dank an Ruth Illi ausgedrückt wird, gehören neben wohlgesetzten Worten auch – wie könnte es anders sein – festliche Musik dazu. Der Kirchenchor wird unter Leitung von Magdalena Mattenberger mitgestalten. Zum Miterleben sind alle gleichermassen herzlich eingeladen.