Sabrina Fuchs knöpft nahtlos an Juniorenzeiten an

Der Linthverbands- und Glarner Meisterschaftsfinal mit dem Luftgewehr war gut besucht und von Neuerungen geprägt. Sabrina Fuchs und Julian Bellwald holten die Titel.



Sabrina Fuchs hielt André Eberhard (links) und Röbi Zehnder (rechts) in Schach. (Bild: zvg)
Sabrina Fuchs hielt André Eberhard (links) und Röbi Zehnder (rechts) in Schach. (Bild: zvg)

Der Schiesssport erfuhr seit Jahresbeginn eine Flut von Regeländerungen. Wohl keine andere Sportart wirft auf einen Schlag die gesamten Wettkampfformen und Kleidervorschriften über den Haufen wie der Internationale Schiesssportverband. Während die Schiesszeiten gekürzt, die Finalmodis komplett geändert und bei den Kleidern geschnitten, geschliffen und genäht werden muss, bleibt für den Laien bei der Durchsicht der Resultate nur noch ein Fragezeichen.

Ski ade, 100-m-Sprint ahoi

Usain Bolt würde sich fragen, wie die Wertung denn vorher aussah, denn er kennt vom 100-m-Sprint nichts anderes. Die Leichtathleten nehmen die Zeiten aus den Vorläufen nicht mit in den Final. Bei Patrick Küng, Carlo Janka und Co. würde das anders aussehen, hätten sie plötzlich vom Vorlauf keine Zeitgutschrift mehr. So nun auch bei den Schützen. Das Vorprogramm zählt nur noch für die Finalqualifikation. Dort beginnt alles wieder bei null. Zudem haben sich im Final nicht nur die Zeiten (wie im Vorprogramm) geändert, sondern auch der Modus. Fertig mit 10 Schuss auf Zehntelwertung. Neu wird geschossen bis die letzten beiden Athleten noch im Rennen sind und den Sieg mit dem letzten Schuss untereinander ausmachen.

Glarner Meisterin Sabrina Fuchs

Die Glarner Meisterschaft und zugleich der Linthverbandsfinal wurden erstmals im neuen System ausgetragen. Zwar wurde das Vorprogramm noch auf konventionelle Art und Weise geschossen (noch nicht auf Zehntelwertung), doch im Final fing alles wieder bei null an. Die Wollerauerin Sabrina Fuchs, die letzte Saison noch den Nachwuchstitel für sich beanspruchte, knöpfte nahtlos an das letzte Jahr an. Die junge Schützin ging mit 574 Punkten hinter André Eberhard (588) und Rolf Lehmann (581) ins Finalrennen. Dort zog Fuchs ihren männlichen Kollegen davon. Mit einer sagenhaften Vorstellung von 205,3 Punkten konnte sie André Eberhard (200,7) locker in Schach halten. Röbi Zehnder (188,3) stand für Altendorf als einziger «Nicht-Glarner» auf dem Podest. Die Ränge 4 und 5 gingen ebenfalls an die Sportschützen Glarnerland, ehe mit Raphael Romano ein weiterer Altendorfer folgte.

Bellwald vor Hunold und Peters

Spannung bis zum letzten Schluss. So war das Szenario beim Nachwuchs. Julian Bellwald und Sportschüler Patrick Hunold lieferten sich ein heisses Duell, das zugunsten des Oberurners ausfiel. Im Vorprogramm zeigte der sich in Topform befindende Patrick Hunold mit 589 Punkten sein Können. Auch Renate Peters (Altendorf) schoss mit 582 Ringen ein super Ergebnis. Im Vergleich zum letzten Jahr steigerte sie sich um 27 Punkte. Julian Bellwald kam im Vorprogramm mit 568 Punkten kaum auf Touren. Im Final drehte sich der Spiess jedoch. Der Glarner schoss der Konkurrenz um die Ohren. Bis zum letzten Schuss zumindest. Spannung kam nochmals auf, als eine 8,4 auf seinem Bildschirm aufleuchtete. Patrick Hunold hätte eine 9,8 gereicht, doch der Molliser musste eine 9,2 hinnehmen und verpasste den Titel hauchdünn. Doch auch er (200,8) durfte sich wie auch Julian Bellwald (201,3) und Renate Peters (188,8) über einen gelungenen Final erfreuen.