SAC Tödi ist gross geworden

2261 Mitglieder zählt die aktive SAC Sektion Tödi. Rund 170 waren an der 153. HV anwesend und wählten Marc Autenrieth neu in den Vorstand. Bergführer Richi Bolt erzählte von seinen Expeditionen auf die höchsten Gipfel der sieben Kontinente.



SAC-Präsident Beat Frefel (links) mit der scheidenden Wintertourenchefin Yoyo Marmet und ihrem Nachfolger Marc Autenrieth. (Bilder: mb.) Blick zum Vorstandstisch auf der Bühne im «Schützenhaus» Glarus. Gerda Suter wurde für ihre langjährigen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Von 25 bis zu 67 Mitgliedjahren: Die SAC-Jubilare mit den Vorstandsmitgliedern. In der zweiten Reihe rechts Leni Wolff
SAC-Präsident Beat Frefel (links) mit der scheidenden Wintertourenchefin Yoyo Marmet und ihrem Nachfolger Marc Autenrieth. (Bilder: mb.) Blick zum Vorstandstisch auf der Bühne im «Schützenhaus» Glarus. Gerda Suter wurde für ihre langjährigen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Von 25 bis zu 67 Mitgliedjahren: Die SAC-Jubilare mit den Vorstandsmitgliedern. In der zweiten Reihe rechts Leni Wolff

Präsident Beat Frefel freute sich am Sonntagnachmittag über den Grossandrang im «Schützenhaus» – und dies trotz schönstem Bergwetter. Er schaute auf viel Positives im vergangenen Jahr zurück. Die Sektion Tödi sei gut unterwegs: «Fast alle Funktionen sind besetzt, die Mitgliederzahlen sind stabil und die Hütten sind beliebt.»

Die Hüttenwarte können laut dem Präsidenten trotz der schwierigen Witterungsbedingungen zu Beginn der Sommersaison tatsächlich zufrieden sein. 2016 wurden gesamthaft 9550 Übernachtungen gezählt, «das zweitbeste Resultat der letzten zehn Jahre». 4183 Übernachtungen verzeichnete die Leglerhütte, 2154 die Glärnischhütte, 1721 die Fridolinshütte und 1492 die Planurahütte. Auch die Grünhornhütte wird als älteste SAC-Hütte und hochalpines Baudenkmal oft besucht. Einen Wechsel gab es bei der Leglerhütte: Simone Landolt und Martin Frehner übernahmen sie Ende September als neue Hüttenwarte von Sara und Romano Frei.

Im Mittelpunkt des Tourenwesens stand die Erarbeitung eines Notfallkonzeptes. Nicht alle geplanten Touren der Sektion, des Kinderbergsteigens, der JO, des Familienbergsteigens FaBe, der Frauen und der Senioren konnten wegen des Wetters durchgeführt werden.

Viel ehrenamtliche Arbeit


Die SAC Sektion Tödi zählt neu 2261 Mitglieder. «Sie ist gross geworden. Das verpflichtet», betonte Beat Frefel und dankte allen, die ehrenamtlich viel für die Sektion leisten.

Nach zehn Jahren trat Wintertourenchefin Yoyo Marmet zurück. Für sie wurde Marc Autenrieth aus Mollis gewählt. Neu wird Lisbeth Arnold aus Glarus die Sektion an der schweizerischen Abgeordnetenversammlung des SAC vertreten.

Vor der HV waren die Jubilare geehrt worden, darunter mit sagenhaften 67 Mitgliedschaftsjahren Leni Wolff aus Glarus. Für ihre langjährigen Verdienste als Chefin der Frauengruppe, Tourenleiterin und Abgeordnete wurde Gerda Suter zum Ehrenmitglied ernannt.

Auf den höchsten Bergen der Welt

Unter dem Titel «7 Summits, auf den 7 höchsten Bergen der 7 Kontinente» berichtete Richi Bolt, Bergführer und Expeditionsleiter aus Amden, nach Erledigung der statutarischen Traktanden von seinen Abenteuern an den höchsten Bergen der Kontinente. Sie alle zu besteigen, gilt als besondere Herausforderung des Bergsteigens.

Bei der Carstensz Pyramide in Ozeanien traf er bei den Ureinwohnern die «wirklich verrücktesten Menschen»: «Wenn man den Häuptling nicht auf seiner Seite hat, passiert gar nichts.»

Der abgelegenste der sieben Gipfel war der Mount Vinson in der Antarktis. Logistisch der aufwändigste, der teuerste und auch der kälteste Berg. Aber auch sehr schön: «Die Weite der Antarktis ist etwas, das man nie vergisst.»

Der Elbrus im Kaukasus in der Nähe von Sotschi, der zu Europa gezählt wird, ist touristisch gut erschlossen und nicht sehr anspruchsvoll. Doch das Wetter sei speziell mit vielen Stürmen, erzählte Richi Bolt.

Die Besteigung des höchsten Bergs von Afrika, des Kibo im Kilimandscharo-Massiv, steht bei ihm noch auf der Liste.

Ein Riese» ist laut dem Expeditionsleiter der höchste Berg von Nordamerika, der Denali (früher Mount McKinley) in Alaska. Er gilt klimatisch als einer der extremsten mit grosser Kälte und Stürmen.

Als «sehr angenehmen Berg» bezeichnete Richi Bolt den Aconcagua in Südamerika, im Grenzgebiet zwischen Chile und Argentinien. Doch könne man alle Witterungsbedingungen antreffen. Deshalb werde er oft unterschätzt.

Schliesslich der Mount Everest. «Der Berg, der polarisiert.» Eindrücklich waren die Bilder und die Filmsequenzen. Durchschnittlich kann man an fünf Tagen pro Jahr auf den Gipfel. Am 21. Mai 2008 stand Richi Bolt mit dem Ammler Toni Jöhl auf dem höchsten Berg der Erde. Deshalb sei Amden «nach wie vor die Gemeinde mit den meisten Everest-Besteigern». Am 8. April beginnt die nächste Expedition zum Everest. Die Aufforderung, man könne sich noch anmelden, löste grosses Gelächter im Saal aus. «Die schönsten Berge haben wir doch vor der Haustüre», meinte daraufhin Richi Bolt. Seine spannenden Schilderungen wurden mit einem langen Applaus belohnt.