Sämtliche Korporationen in Glarus Süd kartiert

In Elm orientiert die Projektleitung Glarus Süd am 30. März über die Gemeindeordnung. Neben der Vorbereitung der ersten Gemeindeversammlung am 23. April geht die Arbeit in den Arbeitsgruppen weiter.



Imponierende Vielfalt: Die abgebildete Kartierung verschafft einen Überblick über Runsen- und Bachkorporationen in Glarus Süd. (Bild Claudia Kock Marti)
Imponierende Vielfalt: Die abgebildete Kartierung verschafft einen Überblick über Runsen- und Bachkorporationen in Glarus Süd. (Bild Claudia Kock Marti)

Teilprojektleiter Kaspar Luchsinger berichtete an der letzten Projektleitungssitzung über die Bestandesaufnahme der Korporationen in Glarus Süd. Von aufgeführten 150 Korporationen für Runsen und Bäche, Entwässerung und Verbauungen, Strassen, Wege und Brücken, Trinkwasser, Brunnen, Alpen, Saaten und Heuteile gibt es 70, an denen die Gemeinde beteiligt ist. Auffallend ist die Häufung der diversen Körperschaften im südlichen Grosstal sowie im südlichen Sernftal. Im Raum Schwanden, Mitlödi und Haslen sind es deutlich weniger, heisst die entsprechenden Aufgaben werden von der öffentlichen Hand finanziert. Korporationsstrassen gibt es sowohl in Elm, Weissenberg und Braunwald. Die Werkbetriebe sind bereits heute stark beim Unterhalt involviert, so Kaspar Luchsinger. Aufgrund der Vielfältigkeit der Korporationen wird die mit Vertretern aus Glarus Süd bestückte kantonale Arbeitsgruppe nun Lösungsvorschläge erarbeiten, wie Korporationen aufzulösen respektive in die neue Gemeinde zu überführen sind.

Vier Werk- und Forsteinheiten



Teilprojektleiter Walter Elmer beantragte als Standorte für die künftigen vier Werkhöfe in Glarus Süd Linthal, Luchsingen mit unterstelltem Werkhof in Braunwald, Schwanden und Engi. Die räumlich schlechteste Ausgangslage liege in Schwanden vor, weshalb dort mit Investitionen zu rechnen sei. Zum Werkhof Engi gehört ein zusätzlicher Materialstandort in Elm; beim Standort Luchsingen wird die südliche Militärbaracke als solcher anvisiert.

Die künftigen vier Forst- oder grünen Einheiten decken sich topografisch mit denjenigen der Werkhöfe. Als Standorte werden die bisherigen Forsthöfe in Linthal, Rüti, Schwanden und Elm vorgeschlagen. Zum Forst Linthal gehören 1844 Hektaren Waldfläche und 10 Alpen, zu Rüti-Luchsingen-Braunwald 1889 Hektaren und 4 Alpen, zu Haslen-Mitlödi 2763 Hektaren und 6 Alpen sowie zum Sernftal 3469 Hektaren Wald und 19 Alpen. Jede Einheit wird von einem Förster geleitet; im Sernftal müssen zwei Förster angestellt werden.

Überblick über Finanzen



Die neuen Gemeindebehörden sollen umfassende Unterlagen für die Finanzplanung der künftigen Gemeinde erhalten. Die Angaben dazu werden derzeit von der Arbeitsgruppe Finanzen zusammengetragen. Die Projektleitung ersucht die heutigen Gemeinden deshalb, ihre vorgesehenen Investitionen bis Ende Juni für die nächsten fünf Jahre aufzuführen. Ebenfalls wird gebeten, eine Liste über Verlustscheine anzulegen. Teilprojektleiter Ruedi Jakober informierte darüber, dass «belanglose» Konten zu übertragen seien. Gemeindeeigene Stiftungen und Stiftungen mit Gemeindebeteiligung, welche ausserhalb der Gemeinderechnung geführt werden, seien ebenfalls bis Ende Juni aufzulisten.

Elmer Orientierung



Ein Ausschuss der Projektleitung bereinigte die Gemeindeordnung zuhanden der Auftraggeberversammlung. Dabei nahm sie Anregungen aus der Orientierungsversammlung sowie eines Juristen auf. Eine besondere Orientierung über die Gemeindeordnung findet für die Elmerinnen und Elmer, die am 11. März wegen Lawinengefahr ausgeschlossen waren, am Montag, 30. März, 20.15 Uhr im Gemeindehaussaal in Elm statt.

*Claudia Kock Marti ist Kommunikationsbeauftragte der Projektleitung Glarus Süd