Saison 2015 war für Pilzsammler durchzogen

Eine äusserst erfolgreiche Pilzausstellung im September, die Wiedereinführung einer Pilzkontrollstelle sowie der Bezug eines neuen Vereinslokals in den ehemaligen Militärbaracken in Netstal waren für den «Verein für Pilzkunde Glarnerland» die absoluten Highlights im vergangenen Jahr. Für Pilzsammler war bezüglich Ertrag die Pilzsaison 2015 aufgrund der Wetterkapriolen eher durchzogen.



Gut besuchte Hauptversammlung 2016. (Bilder: hasp) Blick auf den Vorstandstisch.
Gut besuchte Hauptversammlung 2016. (Bilder: hasp) Blick auf den Vorstandstisch.

Die Mitglieder des «Vereins für Pilzkunde Glarnerland» hielten am vergangenen Freitagabend im Restaurant Bären in Netstal Rückschau auf das vergangene Vereinsjahr 2015. Erfreut konnte Präsident Daniel Schlegel in seine Begrüssungsworten konstatieren, dass der Verein prächtig prosperiert. Seine erste Hauptversammlung führte der Vereinsvorsitzende sachlich, ruhig und kompetent. Praktisch diskussionslos passierten die 13 Sachgeschäfte die Runde. Das Protokoll von Liane Weigert und die sauber geführte Jahresrechnung von Kassier Peter Straub fanden die uneingeschränkte Zustimmung aller Anwesenden. In seinem ausführlichen Jahresbericht liess Präsident Schlegel das Vereinsjahr 2015 nochmals Revue passieren. Es war ein Jahr voller Wetterkapriolen und für Pilzsammler ertragsmässig eine eher durchzogene Saison. Trotzdem gehen einige Highlights in die Geschichtsanalen ein. Herausragend war ohne Zweifel die viel besuchte Pilzausstellung in Niederurnen, wo nicht weniger als rund 230 Exponate, zum Teil recht seltene, den begeisterten Ausstellungsbesuchern präsentiert wurden. Auf grossen Zuspruch stiessen die beliebten Pilzbestimmerabende im neuen Vereinslokal bei den Militärbaracken in Netstal. Mit der Wiedereinführung einer Pilzkontrollstelle ist der «Verein für Pilzkunde Glarnerland» einem Bedürfnis vieler Pilzsammler, Anfänger wie Fortgeschrittene, nachgekommen. Die Dienste der beiden Pilzkontrolleure Ruth Bossart und Albert Ziltener wurden erfreulicherweise von vielen Pilzsammlern rege benutzt. Dank vermehrten Auftritten in den Medien konnte der Verein breitflächig auf sich aufmerksam machen und verzeichnet deswegen erfreulichen Zuwachs von neuen Mitgliedern.

50 Jahre im «Verein für Pilzkunde»

Ein seltenes Fest feiern dieses Jahr alt Pilzkontrolleur und alt Vereinspräsident Balz Heiz und Walter Zogg, beide aus Netstal. In all den vielen Jahren haben beide Jubilare ihr grosses, umfassendes Wissen zum Thema «Mykologie» dem Verein zur Verfügung gestellt. Balz Heiz als Pilzkontrolleur konnte gar manchen Pilzsammler dazu motivieren, dieses tolle und interessante Hobby in Gottes freier Natur auszuüben und die vielen Pilzarten kennenzulernen. Weiter geehrt wurden Albert Ziltener und Leonard Stüssi für 40 Jahre, Steve Nann für 25 Jahre und Ernst Fuchs für 15 Jahre Mitgliedschaft im Verein. Herzliche Gratulation allen Jubilaren an dieser Stelle.

Jahresprogramm 2016 verspricht Interessantes


Im Zentrum des Jahresprogramms 2016 stehen die Pilz-Bestimmerabende. Diese finden statt am 9./23. Mai und 20./27. Juni sowie vom 15. August bis 31. Oktober immer am Montagabend ab 19.30 Uhr. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen! In Planung ist erneut eine Pilzausstellung am 24./25. September, diesmal in der «Chämistube» in Braunwald, die beliebte Pilzexkursion am 23. Oktober mit Pilzexperte Peter Straub sowie der Risottoabend am 31. Oktober und last but not least der Schlussabend am 18. November 2016 in der Zigerribi in Oberurnen.

Gifte in Pilzen und Pflanzen


Im Anschluss an die Hauptversammlung hielt Dr. Katharina Schenk-Jäger, Ärztin bei Tox Info Suisse und Verbandstoxikologin VSVP, einen viel beachteten, hochinteressanten Vortrag zum Thema «Gifte in Pilzen und Pflanzen» und die Behandlung bei einer Vergiftung. Mit offenem Munde vernahmen die anwesende «Pilzler», dass beispielsweise heiss begehrte, frisch gesammelte Morcheln nach Einnahme einer gewissen Menge Symptome wie Ataxie, Schwindel, Miosis/Mydriasis und Diarrhoe auslösen kann. Man spricht in diesem Falle von einem Morchella-Syndrom, welches innerhalb eines Tages aber wieder abklingt und keine bleibenden Schäden hinterlässt. Wer hätte das gedacht!

Was steckt hinter dem «Verein für Pilzkunde»?


Der «Verein für Pilzkunde Glarnerland» ist eine Sektion des Verbandes schweizerischer Vereine für Pilzkunde VSVP. Der Schutz der einheimischen Pilzflora, die Erhaltung und Weitergabe von mykologischen Kenntnissen, die Verhinderung von Pilzvergiftungen und last but not least der Wissensaustausch für eine sinnvolle Verwendung der Pilze hat sich der Verein zuoberst auf die Fahne geschrieben. Verschiedene interessante und lehrreiche Veranstaltungen prägen das Vereinsjahr, unter anderem die Pilzbestimmungsabende, Exkursionen, Vorträge, Kurse, Öffentlichkeitsarbeit sowie gesellschaftliche Anlässe. Den Mitgliedern steht zusätzlich eine umfassende Fachbibliothek zur Verfügung. Die traditionellen Pilzbestimmungsabende während der Saison jeweils an einem Montagabend im neuen Stammlokal bei den Militärbaracken in Netstal gehören zu den Highlights. Unter der fachkundigen Leitung von Präsident Daniel Schlegel, zugleich technischer Leiter, und der beiden Pilzkontrolleure Ruth Bossart und Albert Ziltener erlernen angehende Pilzsammlerinnen und Pilzsammler das Handwerk erst richtig. Jedermann/frau kann dem Verein für den bescheidenden Betrag von 30 Franken für den VSVP und 10 Franken dem «Verein für Pilzkunde Glarnerland» beitreten. Jetzt schon einen herzlichen Willkommensgruss allen aktiven und künftigen Pilzsammlern!