Saisonvorbereitung mit Hindernissen aber auch mit Optimismus

Nach einer weiteren intensiven Trainingswoche stand dem Trainer, Mario Langer, für das zweite Trainingsspiel nur ein kleiner Teil der Stammelf zur Verfügung



Der FC Glarus tritt einen Eckball (Bild: rmartens)
Der FC Glarus tritt einen Eckball (Bild: rmartens)

Verletzungspech, aber auch verdiente Ferien waren die Gründe, dass acht der Stammspieler dem Trainer am Samstag nicht zur Verfügung standen. Deshalb musste er auf einige Reservespieler und auf Junioren zurückgreifen. So hatten Spieler wie Markus Beglinger, Pasquale Trevisan oder Oliver Streuli und Torwart Dejam - wieder einmal oder erstmals – ein Spiel in der ersten Mannschaft zu bestreiten. Für den Trainer sicher eine nicht leicht zu lösende Aufgabe. Anderseits konnte er daraus doch einige wichtige Schlüsse ziehen. Zu Beginn des Spiels waren diese Spieler – nicht unerwartet – leicht unsicher und nervös. Dies legte sich im Laufe des Spiels und führte dazu, dass Glarus in der zweiten Halbzeit immer stärker wurde. Im Vorfeld hat Mario Langer betont, dass das Resultat dieses Trainingsspiels nicht vorrangig sei. Dies sicher, um den noch unerfahrenen Spieler einen gewissen Druck zu nehmen. Wer aber je einmal aktiv Fussball gespielt hat, weiss ganz genau, für jeden Spieler zählt das Resultat. Jeder geht auf den Platz, um zu gewinnen. Sicher hat das Resultat für den Trainer nicht den gleichen Stellenwert, aber er kann trotzdem einige wichtige Schlüsse aus dem Spiel und dem Verhalten der neuen Spieler gewinnen. Trotz der 3:1-Niederlage gegen die zweite Mannschaft des FC Red Star aus Zürich kann er mit dem Gezeigten weitgehend zufrieden sein. Er hat die Kenntnis, dass er jederzeit auf teilweise gleichwertige Reservespieler zurückgreifen kann. Beim nächsten Trainingsspiel vom kommenden Mittwoch gegen Wädenswil stehen ihm wieder einige Stammspieler mehr zur Verfügung.

Gedanken eines treuen Fans

Ein Besuch eines Fussballspiels der ersten Mannschaft des FC Glarus war früher fast wie ein Gesellschaftsereignis. Auf dem Buchholz trafen sich die Fussballbegeisterten, die Sponsoren, aber auch Eltern mit Kindern. Ein Match der 1. Mannschaft war gleichzeitig ein „Event“, um in der Sprache der heutigen Zeit zu sprechen. Dies, obwohl die eigentliche Identifikation mit der Mannschaft verloren gegangen war. Nur noch vereinzelte Spieler mit Wurzeln im Glarnerland spielten im Team mit. Natürlich war es interessant, Gegner wie den FC Zürich oder den FC Basel und viele mehr, auf dem Buchholz zu begrüssen. Aber diese Herrlichkeit war leider auf Sand gebaut und verblasste schon relativ schnell. Mit dem Verblassen dieses „Sterns“ blieben auch immer mehr Zuschauer den Spielen fern. Heute besuchen, wenn es hoch geht, noch 150 bis 200 Zuschauer ein Heimspiel. Früher waren es weit über 1.000. So die Worte eines treuen Fans des FC Glarus. Er besucht seit über 30 Jahren die Heimspiele seiner Mannschaft und hat Höhen und Tiefen miterlebt. Nach wie vor spricht er mit Freude über die Mannschaft, welche heute praktisch zu 100 % aus „Glarner Urgestein“ besteht. Das heisst, die verlorengegangene Identifikation wäre wieder hergestellt. Und doch fehlen die Zuschauer. Warum, ist seine berechtigte Frage, denn nach seiner Meinung geben die Spieler auch in der 2. Liga von Spieltag zu Spieltag das Beste. Der Einsatz und der Wille für die Mannschaft zu kämpfen hätte in der Tat wieder einen grösseren Zuschaueraufmarsch verdient.

Man kennt sich – man spricht zusammen

Es wird von früher gesprochen. Nicht im Sinne von „früher war alles besser“ sondern, dass halt die Abwechslungen und die Möglichkeiten wesentlich geringer waren. Dies bezieht sich auf die Spieler wie auf die Zuschauer. Aber nach wie vor hängt man an der ersten Mannschaft und nimmt regen Anteil. Während dem Spiel sitzen die „Alten“ heute nicht mehr auf der steinernen Tribüne, sondern gemütlich an einem Tisch beim Clubhaus. Interessiert wird das Spiel verfolgt und sachlich kommentiert. Dabei kommen aber auch andere Alltagsprobleme zur Sprache. Es wird über die Preise bei den Freizeitgärten diskutiert. Im nächsten Atemzug „verflucht“ man diesen Dopingskandal um Floyd Landis. Zu kurz kommt auch der Skandal in Italien nicht. Dabei gehen die Meinungen auseinander. Aber stets wird friedlich diskutiert. Immer mit einem Auge auf das Fussballspiel. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Getränke oder eine grillierte Wurst werden den Zuschauern angeboten und das zu fairen Preisen. Wie das unter „sportlichen“ Zuschauern so üblich ist. Eine Stimmung, die zum Kommen und Bleiben einlädt. Die Spieler sind dem immer zahlreicheren Publikum dankbar und dadurch zusätzlich motiviert.