Salamander gesucht

Im Kanton Glarus leben zwei Salamanderarten: Alpen- und Feuersalamander. Der eine schwarz-lackiert und weit verbreitet, der andere gelb gestreift und selten. Gemeinsam ist beiden, dass man über ihre Verbreitung in der Nordhälfte der Schweiz noch zu wenig weiss. Die Glarner Bevölkerung soll mithelfen, dies zu ändern.



Ein deutlicher Farbtupfer: ein Feuersalamander. (Bild: Jutta Nowack
Ein deutlicher Farbtupfer: ein Feuersalamander. (Bild: Jutta Nowack

Der Alpensalamander gehört zu den häufigsten Glarner Amphibien. Als Einziger der acht bei uns lebenden Amphibienarten ist er zur Fortpflanzung nicht auf ein Gewässer angewiesen. Er bringt fertig entwickelte Jungtiere auf die Welt. Antreffen kann man die rundum glänzend-lackschwarzen Tierchen bis weit ins Gebirge hinauf in nicht zu trockenen Bereichen auf Alpweiden mit Steinhaufen, in Laub- und Mischwäldern, Gebüschen oder an Randbereichen von Blockhalden.

Auffällig giftig


Im Gegensatz dazu ist der Feuersalamander deutlich seltener. Er ist ein Liebhaber feuchter Laub- und Mischwälder. Wie beim Alpensalamander sind die ausgewachsenen Tiere reine Landbewohner. Für ihre Larven brauchen die friedlichen Vierbeiner jedoch saubere Waldbäche. Mit dem leuchtend gelb-schwarz gebänderten Rücken fallen Feuersalamander auf dem Waldboden auf. Nicht Tarnung, sondern Warnung ist ihr Motto. In ihren Hautdrüsen produzieren sie nämlich ein Gift, welches Fressfeinde abschreckt.

Bitte melden


In der nördlichen Schweiz sind Verbreitung und Vorkommen der geschützten Feuer- und Alpensalamander noch nicht umfassend bekannt. Im Auftrag der Kantonalen Abteilung Umweltschutz und Energie möchte das Naturzentrum Glarnerland hierzu zusammen mit der Glarner Bevölkerung einen Beitrag leisten. Die Bevölkerung wird gebeten, Beobachtungen von Feuer- und Alpensalamandern auf Glarner Boden zu melden. Benötigt werden folgende Angaben: Datum der Beobachtung, Tierart, Anzahl Tiere, Beobachtungsort (Flurname, Dorf, Gemeinde), wenn möglich Koordinaten und Höhe, wenn vorhanden Fotobeleg sowie für allfällige spätere Rückfragen Name, Adresse, Telefon und E-Mail der Beobachterin oder des Beobachters. Man beachte: Beide Salamander haben einen schwarzen Bauch, der zu verwechselnde Bergmolch ist am Bauch hingegen leuchtend orange gefärbt. Alle sicheren Meldungen werden Ende Jahr an die Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz Schweiz (karch) weitergeleitet, damit sie in die Schweizer Verbreitungskarten einfliessen können. Selbstverständlich werden gerne auch Meldungen anderer Amphibienarten entgegengenommen.

Amphibien-Ausstellung im Naturzentrum


Ein Übersichtsblatt mit Fotos aller Glarner Amphibien ist im Naturzentrum Glarnerland oder unter www.naturzentrumglarnerland.ch erhältlich. Steckbriefe zu Alpen- und Feuersalamander können unter www.karch.ch heruntergeladen werden. Wer lebensechte Modelle von Feuer- und Alpensalamander in die Hand nehmen möchte, hat bis Ende Juni 2012 in der Amphibien-Ausstellung im Naturzentrum Glarnerland Gelegenheit dazu. Eine Infowand mit Modellen unserer Amphibien, ein Aquarium mit lebendigen Kaulquappen, Filme zu Alpensalamander, Grasfrosch und Erdkröte, verschiedene Erlebnisstationen, ein Forschertisch mit Mikroskop sowie ein Kindertisch mit Spielen, Büchern und Rätseln laden Gross und Klein zum Verweilen ein. Kinder können zudem an einer Forscheraktion mitmachen.