Sanierung Sportbahnen Braunwald AG – Zustimmung der Hauptgläubiger und Hauptaktionäre

Die Sportbahnen Braunwald AG befinden sich seit mehreren Jahren in einer angespannten finanziellen Lage. Die in den letzten Jahren angestrengte Angebotsverbesserungen sowie Sparmassnahmen und Kostenoptimierungen trugen sukzessive Früchte, waren aber für eine nachhaltige Sicherung der Zukunft weiterhin nicht ausreichend. Die Situation mit COVID-19 hat diese Anstrengungen weitgehend zunichte gemacht; statt einer fortgesetzten Verbesserung der Ertragslage verschlechterte sich die Lage in der laufenden Wintersaison weiter.



Sanierung Sportbahnen Braunwald AG (Bild: zvg)
Sanierung Sportbahnen Braunwald AG (Bild: zvg)

Vor diesem Hintergrund hat der Verwaltungsrat der Sportbahnen Braunwald AG einen Sanierungsplan für das Unternehmen entwickelt. Dieser sieht vor, dass die Gläubiger und Aktionäre im Sinne einer Opfersymmetrie einer Kapitalherabsetzung von dreissig zu eins zustimmen und somit auf 96,67 Prozent ihrer Guthaben bzw. Aktiennennwerte verzichten. Gleichzeitig wird das Anlagevermögen im gleichen Verhältnis wertberichtigt. Das sanierte Unternehmen soll zudem mit einer Kapitalspritze in Form einer Aktienkapitalerhöhung von CHF 1 Million versehen werden. Im Rahmen dieser Kapitalerhöhung sollen weitere Ankeraktionäre an Bord geholt werden, wobei die Aktienmehrheit neu breiter abgestützt werden soll.

Mit der Sanierung ist es auch vorgesehen, den Verwaltungsrat zu erneuern, nachdem im letzten Herbst mit dem Geschäftsführer André Huser bereits ein neues Mitglied gewählt wurde. Der langjährige Verwaltungsratspräsident Fritz Trümpi (Präsident seit 2006) und sein Sohn Stefan Trümpi-Althaus (Mitglied seit 2005) treten altershalber bzw. aus beruflichen Gründen zurück. Der neue Verwaltungsrat wird zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt.

Nachdem die Mehrheitsaktionäre einer Kapitalherabsetzung von dreissig zu eins und die Familie Trümpi einem Verzicht ihrer privaten Forderungen von 96,67 Prozent in der Höhe von CHF 2,7 Millionen zugestimmt haben, hat auch die Glarner Kantonalbank am 1. März 2021 einem Forderungsverzicht in der Höhe von 96,67 Prozent oder rund CHF 4,1 Millionen zugestimmt. Ebenso hat der Regierungsrat des Kt. Glarus an seiner Sitzung vom 2. März 2021 einem anteilmässig gleich hohen Forderungsverzicht in der Höhe von 96,67 Prozent für alle ausstehenden Investitionshilfedarlehen des Bundes und des Kantons im Umfang von rund CHF 3,7 Millionen zugestimmt. Die Forderungsverzichte von Glarner Kantonalbank und Kanton Glarus sind gebunden an die Umsetzung der weiteren Punkte des Sanierungsplans. Diese sollen an einer ausserordentlichen Generalversammlung im Frühjahr 2021 beschlossen werden.

Mit dem vorgelegten Sanierungsplan kann die Zukunft der Sportbahnen Braunwald AG, ihrer Arbeitsplätze sowie zahlreicher weiterer touristischer Anbieter in der Region südliches Glarnerland nachhaltig gesichert werden. Der Sanierungsplan bildet gleichzeitig eine Voraussetzung für eine Teilnahme am von der Landsgemeinde 2018 verabschiedeten Programm zur Förderung touristischer Kerninfrastruktur.

Fritz Trümpi, VR-Präsident                         André Huser, Geschäftsführer