Schadstoffe aus Holzfeuerungen durch richtiges Anfeuern minimieren

Die Tage werden wieder kürzer und kälter. Da macht ein wohliges Holzfeuer im Cheminée oder in der Holzfeuerung die kalten Herbst- und Winterstunden doch gleich viel erträglicher. Allerdings sind Holzfeuerungen nicht ganz unproblematisch. Der unsachgemässe Betrieb kann erhebliche Feinstaubemissionen verursachen. Durch richtiges Anfeuern und die Verwendung von naturbelassenem Holz lassen sich Schadstoffe auf ein Minimum reduzieren.



Schadstoffe aus Holzfeuerungen durch richtiges Anfeuern minimieren. (Bild: zvg)
Schadstoffe aus Holzfeuerungen durch richtiges Anfeuern minimieren. (Bild: zvg)

Holz ist eine erneuerbare und CO2-neutrale Energiequelle. Die Nutzung dieser Energiequelle ist sinnvoll und erwünscht. Sie darf aber nicht zu übermässiger Luftverschmutzung oder zu Belästigungen der Umgebung führen. Im Zuge der allgemeinen Bestrebungen zur Luftreinhaltung der letzten Jahre haben sich die Schadstoffeinträge vieler Quellen wie Fahrzeuge, Industriebetriebe oder Ölfeuerungen deutlich verkleinert. Das hat dazu geführt, dass der Anteil der Holzfeuerungen am Ausstoss einzelner Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide in unserem Kanton gestiegen ist. Es ist darum wichtig, dass mit diesem wertvollen Energieträger sorgfältig und rücksichtsvoll umgegangen wird.

Holzfeuerungen sind anspruchsvoll


Holzfeuerungen können bei unsachgemässem Betrieb grössere Mengen an Feinstaub ausstossen. Diese Staubpartikel mit einer Grösse von weniger als 10 Mikrometer (PM10) entstehen auch in Dieselmotoren, durch Abrieb von Bremsbelägen und Reifen, Aufwirbelung oder Industrieprozesse. Bei der Holzverbrennung besteht der Feinstaub vorwiegend aus Russ, Teer sowie salzhaltigen Partikeln. Russ und Teer bilden sich beim unvollständigen Verbrennen von Holz und sind stark gesundheitsschädigend. Salze hingegen werden auch bei vollständigem Abbrand emittiert, sind aber weit weniger schädlich. Durch die Wahl von trockenem, naturbelassenem Holz und einem Verbrennen bei hohen Temperaturen kann der Ausstoss von Feinstaub aus Holzfeuerungen vermieden werden. Bei der missbräuchlichen Verbrennung von Restholz, Altholz oder Abfällen in Holzfeuerungen sowie offenen Feuern entstehen neben grossen Mengen an Feinstaub zudem Schwermetalle, Dioxine und andere Schadstoffe. Diese sind besonders giftig und deshalb unbedingt zu vermeiden.

Worauf geachtet werden muss


Beim Betrieb von Holzfeuerungen sind die richtige Anfeuerungstechnik, der korrekte Umgang mit den verschiedenen Holzbrennstoffsortimenten sowie die sachgerechte Entsorgung von Holzresten und Aschen besonders wichtig. Es darf nur naturbelassenes, mindestens 2 Jahre getrocknetes Holz verwendet werden. Wer Restholz, Altholz, Abfälle oder andere Stoffe verbrennt, handelt nicht nur widerrechtlich, sondern beschädigt die Heizung, emittiert unzulässig grosse Schadstoffmengen und beeinträchtigt damit die Gesundheit von Menschen und belästigt die Nachbarschaft. Für einen schrittweisen und sauberen Abbrand sollte das Feuer von oben nach unten brennen. Dies führt dazu, dass die Freisetzung von Gasen gebremst wird und dadurch das Holz gleichmässiger und ruhiger verbrennt. Wichtig ist auch eine gute Sauerstoffzufuhr. Die Brennkammer sollte deshalb nicht zu stark gefüllt sein und die Luftklappen nicht zu früh geschlossen werden. Sichtbarer schwarzer oder grauer Rauch ist ein Zeichen für zu hohe Emissionen und darf bei korrektem Betrieb nicht auftreten. Wenn diese Anweisungen befolgt werden, steht dem gemütlichen Feuer nichts im Wege.

Die Gemeinden werden in diesem Winter die Holzfeuerungen flächendeckend kontrollieren lassen. Dadurch soll ein sorgfältiger Umgang mit dieser wertvollen Energiequelle sichergestellt werden.

Anfeuern – so ist es richtig!


Feuern ohne Rauch – mit dieser einfachen und sehr wirksamen Anfeuermethode senken Sie den Schadstoffausstoss deutlich. Das Holz brennt schrittweise von oben nach unten ab. Im Gegensatz zum Anfeuern von unten verläuft diese Verbrennung langsamer und kontrollierter. Die entstehenden Gase strömen durch die heisse Flamme und brennen nahezu vollständig aus.

. In grösseren Feuerräumen schichten Sie die Scheite mit etwas Abstand als Kreuzbeige auf, unten die dickeren, oben die dünneren.

. Darauf legen Sie für einen emissionsarmen Start vier trockene Holzscheite (am besten Tanne) übers Kreuz aufeinander.

. Legen Sie eine Anzündhilfe, zum Beispiel wachsgetränkte Holzwolle, zwischen die oberen Hölzer.

. Ein Streichholz genügt, und das Feuer ist entfacht.