Schindler-Kulturpreis für Kaspar Rhyner

Der frühere Landammann und Ständerat und auch heute noch in verschiedenen Organisationen sehr aktiv tätige Kaspar Rhyner, Elm, hat am vergangenen Freitag in der Kirche Matt den Kulturpreis der Stiftung Anne-Marie Schindler in feierlichem Rahmen entgegennehmen dürfen - für seine Verdienste als Glarner Politiker, für die Erhaltung des Dorfbildes von Elm, der Schiefertafelfabrik und des Landesplattenbergs und damit für seinen grossen Beitrag an die kulturelle Identität des Sernftales, wie es in der Urkunde heisst.



Prof. Jenny
Prof. Jenny

Die Feier fand in der Kirche Matt statt, weil sie grösser ist und eine bessere Akustik an, wurde die Verleihung doch durch musikalische Beiträge des Jodechörlis Chlytal unter der Leitung von Willy Bowald (die Jodlerinnen trugen die Kleintaler Festtagstracht) und des Elmer Pfarrers Eckhard Raster verschönert. Rasters Alphorn- und Trompetenklänge wurden von Anna Regula Schindler, Leuggelbach, auf der Orgel begleitet, eine höchst gediegene Kombination.

Die Kirche war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele Freunde und Bekannte waren gekommen, um das umfassende Werk des Geehrten zu würdigen. Die Stiftung Anne-Marie Schindler, von der Ur-Urenkelin des legendären Landammanns Dietrich Schindler (1795-1882), des Schöpfers der liberalen Verfassung von 1837, gegründet, hat ein kulturell breit gefächertes Programm; so verleiht sie u.a.Ausbildungsbeiträge und Stipendien, fördert junge und jüngere Kulturschaffende, ermöglicht Studien im Ausland und unterstützt auch bildende Künstler.

Die Laudatio

In seiner Laudatio auf den Preisträger erwähnte Professor Peter Jenny, Ennenda, die umfassende Tätigkeit Kaspar Rhyners, neben den bereits erwähnten auch seinen erfolgreichen Einsatz für das Altersheim. Jenny würdigte auch die historischen Interessen Rhyners und sein grosses Talent als Geschichtenerzähler, die Erhaltung des Suworowhauses und seinen Einsatz als Baudirektor: Kantonsschule, Berufsschule, Mercierhaus, Kehrichtverbrennungsanlage, Walenseestrasse, Sernftalstrasse, Kantonsspital.

Jenny charakterisierte Rhyner als u.a. als entscheidungsfreudig, aber auch als offen für Neues und Altes - kurzum als eine sehr illustre Persönlichkeit.

Die Stifterin Dr. Anne-Marie Schindler, St-Prex, erinnerte, Parallelen ziehend, an ihren Vorfahren Dietrich, der in seiner kurzen Regierungsrat ebenfalls viel erreicht hatte; er baute u.a. die Kerenzerbergstrasse, deren Umfahrung dann eben Kaspar Rhyner realisierte.

Nach der Überreichung der Urkunde dankte Kaspar Rhyner für den Preis. Es sei sensationell, dass es in unserem Kanton eine solche Stiftung gebe. In einem kleinen Land erhalte eine solche Institution eine umso grössere Bedeutung.