Samstagabend. Wir sitzen gemütlich zu viert in einem Restaurant in Ennenda, das noch nicht lange wieder offen ist. Die Tische im Lokal, dessen Name an Schabzigerklee erinnert, sind alle besetzt. Wir geniessen ein fein schmeckendes Essen, die Bedienung ist nett und aufmerksam. Am Schluss sind wir alle überzeugt: «Es war ein schöner Abend, wir kommen bestimmt wieder.
Dabei ist es gar nicht selbstverständlich, dass wir überhaupt in diesem Lokal gegessen haben. Denn es eilte ihm ein schlechter Ruf voraus: Zwar sei die Qualität der Speisen hervorragend, aber man warte sehr lange und werde unfreundlich bedient. Hoppla. Kein Renommee für einen Neustart in einem Lokal, das lange leer gestanden hat.
Zunächst habe ich mich beeinflussen lassen von diesem negativen Bild, das ein Freund von uns gezeichnet hat. Heisst: Ich habe das Lokal gemieden. Dann aber kam eine positivere Rückmeldung von unserer Tochter. Sie habe dort nach einer grösseren Veranstaltung fein gegessen und gar nicht so lange warten müssen.
Das tönte wirklich besser als die Schilderung des Freundes. Sollte ich nun dem Lokal eine Chance geben? Aber sicher! So ass ich zunächst am Mittag mit einer Redaktionskollegin dort und war bereits positiv überrascht. Die Serviceangestellten waren freundlich, die Wartezeit kurz, das Essen hervorragend. Der Chef liess sich zwar nicht blicken – er hatte vermutlich in der Küche viel zu tun. Kein Wunder also, dass ich mich für das Essen zu viert erneut für dieses Lokal entschied. Und ich wurde auch beim zweiten Mal nicht enttäuscht. Deshalb habe ich schon wieder für einen Frauenabend im März dort reserviert.
Was sagt uns dies? Für mich ist das Fazit klar: Man sollte nicht einfach der Meinung eines Freundes vertrauen, sondern sich selber überzeugen, was Sache ist. Und erst dann entscheiden, welche Schlussfolgerungen man daraus ziehen will. Zur Ehrenrettung des Freundes muss ich zwar einräumen, dass es gleich nach dem Start eventuell schon zu langen Wartezeiten gekommen ist. Aber in der Zwischenzeit sind die Abläufe eingespielt, und das Restaurant bietet einen hervorragenden Service an.
So bleibt zu hoffen, dass der anfänglich schlechte Ruf in Vergessenheit gerät und sich die Bevölkerung selber ein Bild macht von den Leistungen des Betriebes. Und dann auch wiederkommt. Verdient hat es das Lokal allemal.
Patronatsvertrag zwischen Kanton und OK ESAF unterzeichnet
