Schliessung des Produktionswerkes Schwanden wirtschaftlich notwendig

Seit Ende Oktober sprach Electrolux intensiv mit der Arbeitnehmervertretung über die Zukunft des Produktionswerkes in Schwanden (Kanton Glarus). Dieses Konsultationsverfahren zeigte leider keine wirtschaftlich vertretbaren neuen Möglichkeiten auf, um innerhalb der Electrolux den Standort Schwanden zu erhalten. Electrolux musste deshalb heute den Mitarbeitenden die definitive Schliessung des Werkes bis Ende 2015 ankündigen. Mit der Glarner Regierung soll ein neues Projekt für den Industriestandort Schwanden erarbeitet werden.



Electrolux will zusammen mit dem Kanton Glarus eine neue Perspektive für Schwanden suchen. (Archivbild: e.huber)
Electrolux will zusammen mit dem Kanton Glarus eine neue Perspektive für Schwanden suchen. (Archivbild: e.huber)

Das Unternehmen unterstützt die betroffenen Mitarbeitenden bei der beruflichen Neuorientierung mit einem ausgebauten Sozialplan. Zusätzlich will Electrolux gemeinsam mit dem Regierungsrat des Kantons Glarus eine Initiative für den Industriestandort Schwanden starten, ähnlich wie dies von der Arbeitnehmervertretung vorgeschlagen wurde.

Am 20. Oktober 2014 musste die Electrolux-Gruppe über die geplante Schliessung des Produktionswerkes in Schwanden (Kanton Glarus) informieren. Aufgrund des schwierigen Markt- und Branchenumfeldes in Europa und in der Schweiz kam die Electrolux-Gruppe zum Schluss, dass die Produktion in Schwanden in Zukunft nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann.

Konsultationsverfahren abgeschlossen, Sozialplan erarbeitet


In den letzten Wochen haben Electrolux und die Arbeitnehmervertretung (ANV) alle Optionen für den Erhalt der Produktion in Schwanden diskutiert. Die Arbeitnehmervertretung reichte im Rahmen des Konsultationsverfahrens verschiedene Vorschläge ein. Electrolux hat diese in der Zwischenzeit sorgfältig und unvoreingenommen auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft. Im Zentrum stand der ANV-Vorschlag, einen neuen Eigentümer für das Werk in Schwanden zu suchen und danach die angestammte Produktion weiterzuführen. Analysen von Electrolux haben jedoch klar gezeigt, dass dieser Vorschlag nach Überzeugung von Electrolux nicht umsetzbar ist: Die Weiterführung der angestammten Produktion durch einen neuen Eigentümer würde zu höheren Kosten führen und hätte deshalb im scharfen Wettbewerb keine Chance.

Auch nach Abschluss des Konsultationsverfahrens sieht Electrolux keine wirtschaftlich vertretbaren Optionen für die Produktion in Schwanden. Das Unternehmen muss deshalb an der Schliessung des Werkes im Laufe des Jahres 2015 festhalten. Von der Schliessung sind rund 120 Vollzeitstellen betroffen. Im Rahmen des Konsultationsverfahrens wurden mit der Arbeitnehmervertretung auch Gespräche über einen Sozialplan geführt. Electrolux bietet einen fairen und grosszügigen Sozialplan an und hilft bei der Stellensuche und der beruflichen Neuorientierung.

Electrolux will zusammen mit dem Kanton Glarus eine neue Perspektive für Schwanden suchen


Electrolux will seiner sozialen Verantwortung als Arbeitgeber auch in schwierigen Zeiten gerecht werden. Das Unter-nehmen ist deshalb bereit, die von der ANV eingebrachte Idee einer neuen Perspektive für den Standort Schwanden aufzunehmen, allerdings unter veränderten Vorzeichen. Electrolux will den langjährigen Standort Schwanden beim Aufbau einer anderen, neuen wirtschaftlichen Basis auf dem heutigen Fabrikationsgelände der Electrolux unterstützen.

Gemeinsam mit dem Kanton Glarus soll deshalb ein Projekt zur Re-Industrialisierung gestartet werden. Ziel ist es, unabhängig von der Schliessung des Electrolux-Werkes bis Ende März 2015 eine neue gewerblich-industrielle Nutzung für den Standort zu finden. Im Erfolgsfall können damit Arbeitsplätze gerettet bzw. geschaffen werden. Eine Ar-beitsgruppe aus Vertretern des Kantons Glarus und von Electrolux soll das Vorhaben vorantreiben. Das Projekt wird von einer Steuerungsgruppe begleitet, bestehend aus der Glarner Regierung sowie der Geschäftsleitung der Electrolux Schweiz. Die Steuerungsgruppe wird Ende März 2015 über das weitere Vorgehen informieren.

Electrolux ist bereit, unter bestimmten Bedingungen einem neuen Investor das Fabrikationsgebäude und das Gelände in Schwanden zu einem symbolischen Preis zu überlassen, sofern Mitarbeitende übernommen und Arbeitsplätze erhalten oder geschaffen werden.

Schweiz bleibt wichtiger Markt für Electrolux

Die Schliessung des Werkes in Schwanden hat keine grösseren Auswirkungen auf die Electrolux AG mit Hauptsitz in Zürich, auf das Kundenlogistikzentrum in Mägenwil (Kanton Aargau) und auf die Produktion der Professional-Produkte in Sursee. Die Schweiz bleibt für Electrolux weiterhin ein wichtiger Markt. Electrolux will die führende Position weiter ausbauen. Die Kunden in der Schweiz verlangen energieeffiziente, innovative, qualitativ hochstehende und kosteneffi-ziente Produkte. Das Unternehmen lanciert deshalb in nächster Zeit neue Produkte, die in Bezug auf Qualität und Design auf die Anforderungen des Schweizer Marktes ausgerichtet sind. Zusätzlich investiert Electrolux gezielt in den weiteren Ausbau des Kundenservices. Electrolux beschäftigt in der Schweiz (ohne Schwanden) weiterhin rund 700 Mitarbeitende.