Das Linthmais-Festival und der Ribel-Brunch auf dem Hof der Familie Bruhin in Tuggen sowie der erste Ribel-Zmorge auf dem Spettlinth-Hof der Familie Hofstetter in Benken zogen in den letzten Jahren jeweils viele Besucherinnen und Besucher an und sind Beweis für das Interesse am Linthmais. Die nächste Gelegenheit für einen traditionellen Ribel-Zmorge bietet sich am Sonntag, 20. März, (ab 09.00 bis 11.00 Uhr) im Bäckereimuseum Im Giessen in Benken im Rahmen der Generalversammlung (11.00 bis 12.00 Uhr) des zehnjährigen Vereins Linthmais. Der regional-kulinarische Genuss steht allen offen. Anmeldung ist erwünscht.
Im Zeichen des Jubiläums 2001-2011
Im Jubiläumsjahr stehen weitere Veranstaltungen auf dem Programm. Zur Aufnahme der «Chrütli-Polenta im Tüächli» ins Sortiment des Claro-Ladens Glarus wird eine Degustation angeboten. Es sind ein Auftritt an einer Messe sowie der Besuch der Schaubrennerei Zgraggen in Lauerz geplant. Ein Prospekt mit Rezepten aus Linthmais wird herausgegeben. Und es soll erneut ein Kochkurs mit Linthmais-Menüs angeboten werden.
Regionalprodukt
2001 wurde der Verein Linthmais gegründet mit dem Zweck, die alte Landsorte zu erhalten und Produkte daraus zu fördern. Seither ist es dem Verein gelungen, im Linthgebiet zahlreiche Sortenlinien ausfindig zu machen und auf isolierten Feldern zunächst Linthmais-Versuchspflanzungen durchzuführen, sodass heute jeweils im Herbst eine ansehnliche Ernte eingefahren werden kann. Die «Chrütli-Polenta im Tüächli», hergestellt im Behindertenheim der Stiftung Balm in Rapperswil-Jona, ist ein Produkt aus Linthmais. Am Schweizer Wettbewerb für Regionalprodukte gewann es 2009 eine Goldmedaille, den Prix d’excellence. Für die Herstellung der Biersorte «Maisgold» der Brauerei Rosengarten in Einsiedeln wird 30 Prozent Linthmais verwendet.
«Türggä» kam via Türkei zu uns
Christoph Columbus brachte das Korn der Inkas im Jahr 1493 von Amerika nach Spanien, von wo aus es über Portugal, Frankreich, Italien und den Umweg über Vorderasien nach Mitteleuropa gelangte. In der Linthebene dürfte der erste Maisanbau Anfang des 17. Jahrhunderts erfolgt sein. Nach 1945 verdrängte der Futtermais die alte Landsorte von den Feldern und aus dem Gedächtnis.
Erst der innovative Landwirt Christian Bruhin, heute Co-Präsident Verein Linthmais, und weitere engagierte Personen, stoppten den Verlust. Als Schüler der landwirtschaftlichen Schule in Salez im St. Galler Rheintal erfuhr er von der Maissorte und konnte dank Nachforschungen altes Saatgut ausfindig machen. Nach gezielten Züchtungen wird der Linthmais seit 1999 wieder als Speisemais angepflanzt und findet erneut Verwendung in verschiedenen regionalen Spezialitäten wie dem «Ribel».
