Schnecken für mehr Tempo in der Gleichstellung

Am vergangenen Mittwoch, dem 14. Juni, haben die Jungen Grünen Glarus eine Kunstaktion im Volksgarten in Glarus inszeniert, um auf die nach wie vor trägen Entwicklungen in der Gleichstellung aufmerksam zu machen. Der Bereich rund um den Springbrunnen war für einen Tag von unzähligen Schnecken in allen Grössen, Formen und Farben besetzt. Dabei fand sich auf jeder Stein-Schnecke ein Beispiel verschriftlicht, wo die Gleichstellung noch nicht erreicht ist.



unzähligen Schnecken in allen Grössen
unzähligen Schnecken in allen Grössen

«Frauenquoten in der Glarner Politik: 25% im Landrat, 19% in den Gemeinderäten, 20% im Regierungsrat» war auf der einen bemalten Stein-Schnecke zu lesen. «Die Suizidrate bei trans Jugendlichen ist 7-mal höher als die von cis Jugendlichen» auf der nächsten. Und von diesen Stein-Schnecken lagen am vergangenen Mittwoch unzählige im Volksgarten verteilt. Jede davon symbolisch stellvertretend für einen Bereich, in welchem die Gleichstellung noch nicht erreicht ist.

Die Schnecke ist nicht zufällig als Symbol gewählt worden. Im Jahr 1928 wurde eine monumentale Schnecke namens «Fortschritte des Frauenstimmrechts in der Schweiz» nach Bern transportiert, um für die Einführung des Frauenwahlrechts zu kämpfen. Die Schnecke steht somit für den langsamen Fortschritt auf dem Weg zur Gleichstellung in der Schweiz. Die Jungen Grünen greifen das geschichtsträchtige Symbol 95 Jahre später erneut auf und finden dazu: «In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurden viele wichtige Meilensteine erreicht und wir stehen heute auf den Schultern von Riesinnen. Aber: Wir haben noch viele blinde Flecken, die wir angehen müssen. Gleichstellung ist eben kein Sprint, sondern ein Marathon.»

Mit ihrer Kunstaktion möchten die Jungen Grünen Glarus zum Nachdenken anregen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit weiterer Fortschritte schärfen. Die farbigen Stein-Schnecken sind noch für einige Zeit weiterhin auf verschiedenen öffentlichen Grünflächen in Glarus zu finden. Es sind alle herzlich dazu eingeladen, weiterhin nach ihnen Ausschau zu halten und die Botschaften auf deren Unterseite zu lesen.