Schule soll im Dorf bleiben

An einer sehr emotionalen Informationsveranstaltung sprach sich der überwiegende Teil der Anwesenden im Gemeindezentrum Schwanden für den Erhalt der Schulen in den einzelnen Dörfern aus.



Die Zukunft der Schule Glarus Süd stiess auf grosses Interesse: Das Gemeindeztrum Schwanden war am letzten Mittwoch randvoll gefüllt. (Bild: jhuber)
Die Zukunft der Schule Glarus Süd stiess auf grosses Interesse: Das Gemeindeztrum Schwanden war am letzten Mittwoch randvoll gefüllt. (Bild: jhuber)

Aufgrund der sinkenden Kinderzahlen und dem budgetierten Minus von rund 6 Millionen Franken für das kommende Jahr, hat die Gemeinde Glarus Süd eine Arbeitsgruppe beauftragt, Lösungen für die Zukunft der Schule in der Gemeinde auszuarbeiten. Alle Varianten sehen dabei die Zusammenführung der Oberstufe in Schwanden vor, die vom Gemeinderat bevorzugte auf die Konzentrierung der Primarschule auf vier Standorte. Dies sorgte bereits zum Start der Vernehmlassungsphase für hitzige Diskussionen, einigen Anträgen und zahlreiche Leserbriefe. Am letzten Mittwoch nun wurde die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung in das Gemeindezentrum geladen und deutlich über 500 kamen. Zuerst stellte dabei das Departement Schule und Familie die Grundlagen und die einzelnen Varianten genauer vor. Die Bildung nehme dabei rund die Hälfte der Aufwendungen der Gemeinde ein. Deshalb sei auch hier nach Sparpotenzialen zu suchen. Mit der vorgeschlagenen Variante «4+1» könnte man so pro Jahr etwas mehr als eine Million Franken sparen. Ausserdem biete diese mehr Sicherheiten für Lehrpersonen und Schüler.

In der anschliessenden Diskussion stellte sich aber schnell heraus, dass vor allem die Einwohner der betroffenen Dörfer gegen die Schliessung ihrer Schule sind. Gründe seien dafür zum Beispiel die langen Schulwege der zum Teil sehr jungen Schülerinnen und Schüler sowie die dadurch sinkende Attraktivität der Standorte für Zuzüger. Ausserdem sei die daraus resultierende Einsparung im Vergleich zu den Nachteilen viel zu gering und die Gemeinden sollen vom Kanton mehr finanzielle Mittel für die Bildung erhalten.

Diese und viele weitere Meinungen und Anregungen sammelte der Gemeinderat und wird diese in die weitere Beurteilung und Arbeit einfliessen lassen. Was aber bereits an diesem Abend kurz nach elf Uhr klar war, ist, dass die Gemeinde sich für das Thema «Zukunft Schule Glarus Süd» mehr Zeit nehmen wird und deshalb den Zeitplan anpassen wird. Ausserdem dürfte wohl die Gemeindeversammlung über dieses Thema entscheiden, bereits sind zwei in diese Richtung gestellte Anträge eingegangen. Es wird sich also zeigen, ob sich der Wunsch für die Dorfschulen mit der Realität der sinkenden Kinderzahlen vereinen lässt.