Schutz der Schweizer Stauseen gegen Fliegerangriffe im 2. Weltkrieg

Flugzeuge haben die Kriegführung verändert. Die Bedrohung aus der Luft stieg, auch für feste Infrastrukturen wie z.B. Staudämme. Wie die Schweiz auf die britischen Angriffe im Frühjahr 1943 auf deutsche Talsperren reagierte, wurde am vergangenen Donnerstag vom GOG-Ehrenmitglied und Divisionär aD Fred Heer im Rahmen der Vorträge der Glarner Offiziersgesellschaft aufgezeigt.



Referent und GOG-Ehrenmitglied Divisionär aD Fred Heer (Bild: zvg)
Referent und GOG-Ehrenmitglied Divisionär aD Fred Heer (Bild: zvg)

Nach dem Ersten Weltkrieg gab es nur ganz bescheidene Ansätze, um der neuen Bedrohung aus der Luft zu begegnen. Das änderte sich Mitte der Dreissigerjahre. Die Schweiz erkannte nach dem Einsatz der deutschen Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg gerade noch rechtzeitig die Zeichen der Zeit und begann mit dem Aufbau der Fliegerabwehrtruppen. Aber erst im Mai 1943, nach der spektakulären Bombardierung der Talsperren im Ruhrgebiet durch britische Flugzeuge, wurde in der Schweiz dem Schutz der Stauseen eine grössere Bedeutung zugemessen.

Die Operation «CHASTISE» der Briten gegen die deutschen Talsperren hatte zur Folge, dass auch die Schweiz Massnahmen zum Schutz ihrer Talsperren vornahm.

Als einfache Massnahmen wurde die vorsorgliche Absenkung der Stauseen befohlen, die Staumauern mit einem Tarnanstrich versehen und Stahlseile zum Schutz gegen direkt angreifende Flugzeuge über die Stauseen gespannt. Im Glarnerland waren die Stauseen Klöntal und Garichte von diesen Massnahmen betroffen. Zu diesen passiven Massnahmen kam der Aufbau einer aktiven Fliegerabwehr mit Flab-Kanonen und Maschinengewehren. Den Beweis dafür zu erbringen, dass die getroffenen Massnahmen genügt hätten, wurde der Schweiz durch ein gnädiges Schicksal erspart...!