Schutzdämme sollen Netstal vor Felsstürzen am Wiggis schützen

Nachdem am 12. Februar 2016 am Netstaler Hausberg Wiggis rund 5000 Kubikmeter Felsmaterial im Schuttkegel am Fusse der Plänggliwand aufgefangen wurden und am 21. Februar sowie am 1. Juni 2016 als Folge des Felssturzes zwei Murgänge naheliegendes Kulturland überschwemmten, haben die zuständigen Instanzen beschlossen, erste Sofortmassnahmen im Gefahrengebiet vorzunehmen.



(Bilder: hasp)
(Bilder: hasp)

Durch das Öffnen des Gerinnes, das Vergrössern des Geschiebeablagerungsraumes durch zwei Dämme sowie die Entleerung des Schlammsammlers konnte man das bisherige Schutzniveau wiederherstellen. Aufgrund verschiedener Begehungen im Gebiet wurde jedoch deutlich, dass weitere Sofortmassnahmen dringend nötig sind.

Seit dem 7. August laufen nun die Sofortmassnahmen II. Mit diesen Massnahmen will man verhindern, dass künftig Schäden durch weitere Murgänge entstehen. Vom 7. bis 30. September werden diese Schutzmassnahmen nun umgesetzt. Dabei werden zwei zusätzliche Schutzdämme im Bereich des Schuttkegels errichtet. Zurzeit sind Spezialisten daran, rechtsseitig der Plängglirunse einen Maschinenweg anzulegen. Deshalb sind sämtliche Zugangswege in den Buchwald – dazu gehört auch der VITA-Parcours und der Waldlehrpfad – bis Ende Jahr gesperrt! Ebenso werden von einer Spezialfirma zurzeit ganze Waldflächen im Bereich des VITA-Parcours im Buchwald abgeholzt. Ein trauriger Anblick für alle Netstaler, alle anderen berührt das wohl kaum. Zumindest eine Frage darf man sich beim Anblick des havarierten Buchwaldes stellen: Warum musste uralter und bewährter Schutzwald den scharfen Zähnen einer Harvester-Maschine zum Opfer fallen? Eine Baumkillermaschine, die Bäume fällt, als wären sie gerade mal so stabil wie Zahnstocher. Warum wurde beispielsweise nicht der bereits bestehende Weg auf der Mugiweidseite für einen Maschinenweg benutzt? Es hätte wohl keinen Kahlschlag wie jetzt im Buchwald gebraucht. Auch wenn nach Beendigung der Schutzbauten an der Plängglirunse eventuell wieder junge Bäumchen gesetzt werden, wird es mit Bestimmtheit Jahre oder gar Jahrzehnte dauern, bis der Buchwald wieder seiner Funktion als Schutzwald voll und ganz gerecht werden kann. So Gott will, bleibt nur zu hoffen, dass der Netstaler Hausberg über lange Zeit wieder seine Ruhe findet und sich die Bevölkerung von Netstal wieder sicher und unbeschwert im Naherholungsgebiet am Fusse der Wiggiswand aufhalten kann.