Schwarze Kunst treibt’s bunt

Schwarze Kunst hat eigentlich nichts mit schwarzer Magie zu tun. Als Schwarze Kunst wurde eine Berufsausübung bezeichnet, die mit der Entwicklung der bewegli-chen Lettern und des Buchdrucks verbunden war, wobei sich „schwarz“ auf die ent-sprechende Druckfarbe bei Büchern und Zeitungen bezog.



Die sieben Setzter in ihrem Element (Bild: zvg)
Die sieben Setzter in ihrem Element (Bild: zvg)

Die Schwarze Kunst existierte unangefochten von der Erfindung des Buchdrucks vor über 500 Jahre bis zur Erfindung des Fotosatzes vor wenigen Jahrzehnten. Im Untergrund lebt sie weiter. Vor kurzem sind die Jünger der Schwarzen Kunst im Glarnerland aufgetaucht.

Sieben Setzer, Giesser, Stecher, Schreiber und Künstler trafen sich zu den Drucktagen in der Ennendaner Villa Friedberg bei Martin Stützle – und zwar im Exil, musste doch das Treffen, das in den letzten Jahren in Süddeutschland stattfand, aus organisatorischen Gründen in die Schweiz verlegt werden. Sie trieben’s ganz schön bunt: Die auferstandenen Vertreter der Schwarzen Kunst experimentierten, was das Zeug hielt. Sie erprobten intensiv Techniken, Materialien und Ausdrucksweisen. In fachgerecht fadengebundenen und signierten Büchlein liegen die Ergebnisse der Drucktage in Ennenda vor und sind nicht nur wegen der Kleinauflage eine Rarität. Der künstlerische Wert umspielt die Hefte mit einem Hauch schwarzer Magie!